Wahl zum Patissier des Jahres Bonner will den Oscar der Feinbäcker holen

RAMERSDORF · Kay Baumgardt aus Oberkassel ist seit Mai dieses Jahres Patissier des Kameha Grand im Bonner Bogen steht in der Endrunde der Wahl zum Patissier des Jahres.

 Süßes vom Bonner Bogen: Kay Baumgardt ist im Kameha Grand für Desserts verantwortlich und kann Patissier des Jahres werden.

Süßes vom Bonner Bogen: Kay Baumgardt ist im Kameha Grand für Desserts verantwortlich und kann Patissier des Jahres werden.

Foto: Max Malsch

Wer die große Drehtür zur Lobby des Hotels durchläuft, stolpert fast über die Kreationen von Kay Baumgardt: Kleine Karottenküchlein mit Crème-fraîche-Glasur, frisch gebackene Coockie-Variationen oder saisonale Süßigkeiten laden geschützt unter Glashauben die Hotelgäste und Besucher zum Genuss ein. Baumgardt ist seit Mai dieses Jahres Patissier des Kameha Grand im Bonner Bogen und hat sich gerade frisch zur Wahl des "Patissiers des Jahres" am elften Oktober in Köln qualifiziert: Ein Patissier - der Name leitet sich vom französischen Wort für Teig ab - ist in der Küche für Backwaren und Süßspeisen verantwortlich.

Der Oscar der Feinbäcker

Die im letzten Jahr analog zum "Koch des Jahres" ins Leben gerufene Auszeichnung gilt in der Branche als so etwas wie der Oscar der Feinbäcker; entsprechend hochkarätig besetzt ist die Jury. "Wir haben ja innerhalb der Küchenbrigade ein bisschen den Ruf als bunte Hunde", sagt Baumgardt. "Unsere Arbeit unterscheidet sich deutlich von der der übrigen Köche und daher genießen wir meist ein wenig Narrenfreiheit.

Da lag es einfach nahe, eine Auszeichnung extra für Patissiers zu schaffen", so der Naschwerk-Profi. So bunt wirkt der Wahl-Oberkasseler - sieht man einmal von dem auffälligen Tattoo auf seinem rechten Arm ab - allerdings gar nicht. Professionell und bescheiden skizziert er seine Laufbahn: Zunächst eine Bäckerausbildung in einem kleinen Nest bei Heidelberg, dann folgten fast zehn Jahre im Ausland.

Von der Schweiz über England, Portugal und Österreich, Frankreich und Italien zog es ihn durch halb Europa; nicht zu vergessen die große Weltreise mit der MS Deutschland. Seine Leidenschaft für das Süße entdeckte der 32-Jährige bereits während seiner Lehrjahre als Bäcker: Kein Wunder also, dass eine zweite Ausbildung als Konditor folgte. Seither arbeitet er ausschließlich in der Patisserie im Bereich Gourmetrestaurant.

Vom Drei-Komponenten-Dessert über das Freestyle-Dessert bis zum Petit Fours

Nach Vorfinalen in Hamburg, Köln, Achern (Baden-Württemberg) und Wien wird auf der Lebensmittelmesse Anuga die Entscheidung fallen, wer den Titel erhält. Pro Vorfinale konnten sich jeweils zwei Finalisten qualifizieren, die in Köln nun um den Titel kämpfen werden. Für die Vorentscheidung waren die Süßspeisenprofis aufgerufen, genau wie für die Endausscheidung auch, eine Spezialität aus drei vorgegebenen Zutaten zu kreieren. Zu diesem Drei-Komponenten-Dessert kommen noch ein Freestyle-Dessert und Petit Fours.

"Ich arbeite sehr gerne mit etwas aus der Mode gekommenen oder sonst im Süßspeisenbereich nicht so gängigen Zutaten wie Ziegenkäse oder Brotwaren", erklärt Baumgardt. Mut zum Risiko gehört für den Patissier einfach dazu: "Schließlich möchte ich den Wettbewerb ja auch gewinnen!" Zu den Kreationen für die Endrunde äußert sich Baumgardt aber deutlich zurückhaltender: "Dazu werde ich im Vorfeld natürlich noch nichts verraten", sagt der gebürtige Bremerhavener.

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