Kulturzentrum Brotfabrik in Beuel Bonnerin Ayla Yildiz gibt Film-Workshop für Jugendliche

Beuel · Die Brotfabrik in Beuel bietet kommende Woche einen Film-Workshop für Jugendliche an. Produzentin und Bonnerin Ayla Yildiz wird die Seminare unter anderem leiten. Auch eine Bonner Wissenschafts-Moderatorin ist mit dabei.

 Projektleiterin Muna Zubedi (l.) und Filmemacherin Ayla Yildiz freuen sich auf den bevorstehenden Ferien-Workshop kommende Woche.

Projektleiterin Muna Zubedi (l.) und Filmemacherin Ayla Yildiz freuen sich auf den bevorstehenden Ferien-Workshop kommende Woche.

Foto: Meike Böschemeyer

Ayla Yildiz hat schon mehr als 600 Filme produziert – innerhalb von gerade einmal zwölf Jahren. Auch am Wochenende arbeitet sie oft. Weil sie liebt, was sie tut. Daran möchte sie kommende Woche auch andere Menschen teilhaben lassen. Für bis zu 20 Jugendliche im Alter von 13 bis 14 Jahren gibt sie, zusammen mit Filmemacher Valentin Scholz, einen Workshop in der Beueler Brotfabrik. Die Werke werden, wenn gewünscht, auch veröffentlicht.

Drei Tage dauert das Projekt: von Montag, 11. bis Mittwoch, 13. April. Es trägt den Titel „Mach dich stark! Unser Film über unserer Welt“. Der am Ende fertiggestellte Streifen soll sich mit den Fragen auseinandersetzen: „Wie können wir gemeinsam aktiv werden für ein gemeinsames Ziel?“ und „Was können wir für unsere gemeinsame Zukunft tun, wenn der aktuelle Klima- und soziale Wandel unserer Erde langfristig schaden?“

Sprecher von Fridays for Future und SWR sind zu Gast

Themenfelder sind also Klimawandel, Städtebau und politische Aktion. Die passenden Redner sind auch schon gefunden: Neben Luca Samlidis von Fridays for Future sind Kulturvermittler Pablo Núnez und die Wissenschaftsshow-Moderatorin Sina Kürtz (SWR) mit von der Partie. Am Morgen wird jeweils ein Film geschaut und im Anschluss mit den Gästen diskutiert. Und dann?

Dann gehen die Jugendlichen selbst ans Werk. Eine gute Kamera und ein Schnitt-Laptop sind vor Ort. Die jungen Leute haben keine Vorgaben, Hauptsache sie zeigen Interesse und haben Spaß. „Wie denkt ihr? Was bewegt euch?“, interessiert Sigrid Limprecht von der Bonner Kinemathek, die in der Brotfabrik angesiedelt ist. „Das ist immer ganz toll, mit Jugendlichen zusammenzuarbeiten. Die bringen viel Elan und eigene Ideen mit. Am Ende kommen immer schöne Filme dabei raus“, sagt Yildiz.

Neuer Film von Yildiz thematisiert freiwillige Kinderlosigkeit

Am liebsten produziert Yildiz Dokumentationen. Angefangen hat die gelernte Multimedia-Redakteurin damit bereits zu Schulzeiten. „Wochentags war Schule, am Wochenende habe ich Filme gemacht“, erinnert sie sich. 2012 zog sie fürs Studium von Wuppertal nach Bonn. Tag und Nacht habe sie an ihren Werken gearbeitet, oft auch unbezahlt. Im Fokus steht für die junge Frau immer, den Zuschauer die eigene Denkweise hinterfragen zu lassen. Momentan wartet ihr Werk „Me Time“ auf sein Leinwand-Debüt.

Dort geht es um Menschen, die sich freiwillig dazu entscheiden, keine Kinder zu bekommen. Einige der Protagonistinnen des Films sind Freundinnen von Yildiz. Tabu-Themen wie Schwangerschaftsabbrüche und Sterilisation werden behandelt.„Ich wusste nicht, wie schwer so eine Sterilisation ist, dass das erst ab 35 erlaubt ist und meist auch erst, wenn man schon Kinder hat", sagt Yildiz.

„Regretting Motherhood" kommt auch im Film vor, einer Vereinigung von Frauen, die das Kinderkriegen bereut. Yildiz: „Meine Botschaft ist einfach: Bewusst Kinder kriegen. Letztendlich leiden alle unter ungewollten Schwangerschaften. Und der Druck durch Religionen muss aufhören“. Am 24. Mai wird er im WOKI laufen. In Belin, Wuppertal, Aachen, Hamburg und Essen sind weitere Kino-Aufführungen von „Me Time“.

Anmeldungen sind weiterhin möglich. Die Projekttage finden immer zwischen 10 und 15.30 Uhr im Kino der Brotfabrik statt. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen unter ☎ 01 57/39 37 54 83 oder muna.zubedi@film-ist-kultur.de.

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