„Jecker Testballon“ für die kommende Saison Die Karnevalsfründe Durschlöscher feiern ihr Jubiläum im Brückenforum

Beuel · Die Karnevalsfründe Durschlöscher feierten mit 500 Gästen und 3G-Plus-Regeln im Beueler Brückenforum ihr 33 (+1)-Jubiläum. Als Hauptband traten Die Räuber auf. Präsident Jürgen Klasen feierte in seinen 55. Geburtstag herein.

Jürgen Klasen (Mitte) feiert mit den Räubern, Bohei und 500 Gästen das Jubiläum der Durschlöscher und gleichzeitig seinen 55. Geburtstag.

Jürgen Klasen (Mitte) feiert mit den Räubern, Bohei und 500 Gästen das Jubiläum der Durschlöscher und gleichzeitig seinen 55. Geburtstag.

Foto: Stefan Knopp

Da haben sich zwei gefunden: Die Räuber, die von sich sagen, „dass sie sich immer wieder neu erfinden und im Grunde genommen Grenzen aufbrechen“. Und die Karnevalsfründe Durschlöscher, zu deren Markenzeichen gehört, „dass sie ein bisschen unkonventioneller sind“. Kein Wunder, dass sie auch zusammen feiern, wenn es um runde Geburtstage und jecke Jubiläen geht: Die Karnevalisten hatten für Samstag zur „33+1“-Party ins Beueler Brückenforum eingeladen, und die Räuber traten in ihrem 30. Bühnenjahr auf.

Besucher freuen sich auf den Karneval

500 Besucher durften mitfeiern, darunter Ralf und Brigitte aus Bad Godesberg. „Wir hatten lange keinen Karneval mehr“, sagten sie. „Es wird Zeit, dass sich was tut.“ Das hatten sich die Durschlöscher auch gedacht: Ihre Veranstaltung war die erste größere in Bonn, mit 3G-Plus-Regeln, intensiven Kontrollen, dafür aber auch ohne Mundschutz. „Wir sind jetzt auch ein bisschen der Testballon“, sagte Präsident Jürgen Klasen. Wenn etwas passiere, seien die Durschlöscher der Buhmann. „Dann ziehen sie dir die Hose runter.“ Er war aber zuversichtlich, dass die Session wie geplant durchgezogen werden kann.

Konzert sollte eigentlich schon vergangenes Jahr stattfinden

Das Konzert sollte eigentlich schon vergangenes Jahr die 33. Jubiläumssession beschließen. „Da kam halt das kleine Virus um die Ecke“, so Klasen. Als abzusehen war, dass eine solche Veranstaltung, wie am Samstag, möglich wäre, wurde sie innerhalb von sechs Wochen auf die Beine gestellt. Und sie war schnell ausverkauft, denn viele Menschen kennen und schätzen die Durschlöscher. „Es gehört sich dann so, dass man zum Jubiläum geht“, sagten Patrick aus Köln und Michael aus Bonn, die im Kölner Karneval tanzen. Sie wollten sich in der großen Menschenmenge für die kommenden Auftritte akklimatisieren. „Und dann noch mit kölsche Tön, ist doch wunderbar.“

Die Räuber sind rockiger und poppiger geworden

Diese Töne lieferten als Vorband Bohei und danach Die Räuber, und ihre Tonart hat sich geändert, ist rockiger und poppiger geworden, konstatierte das letzte verbliebene Gründungsmitglied Kurt Feller. Der Karneval habe sich gewandelt, es gebe junge wilde Bands. Ob ein Klassiker wie das „Trömmelsche“ heute als neuer Song funktionieren würde, hielt der Keyboarder für fraglich. „Da musst du als gestandene Band dich auch anpassen und auch mit der Zeit gehen.“ Das komme aber automatisch durch den jungen Musikernachwuchs, sagte Gitarrist Andreas „Schrader“ Dorn. Die Band, die im Oktober 2022 ein Best-of-Album herausgeben möchte, war froh, die neue Formation endlich mal live auf der Bühne zeigen zu können.

Band und Verein verbindet eine lange Freundschaft

„Wir als Karnevalisten sind auch ein bisschen in der Verpflichtung“, sagte Klasen. „Die Jungs haben fast zwei Jahre lang keine Kohle verdient als Berufsmusiker.“ Band und Verein verbindet eine lange Freundschaft, „wir wissen, was wir an den Jungs haben“. Die feierten nach ihrem Auftritt noch weiter mit, immerhin gab es dann Freibier. Denn Klasen, der außerdem in seinen 55. Geburtstag hineinfeierte, wollte mit allen anstoßen. Als Überraschung sagte er dann noch die Band Knallblech an. Klasen ist Präsident seit der Gründung, „ich möchte nicht mit dem Rollator auf die Bühne“. Man halte jetzt Augen und Ohren offen, um Nachwuchs heranzuziehen, der den Verein in die Zukunft führt, ohne die Tradition aus dem Blick zu verlieren.

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