GA-Dialog "Beueler Treff" Bürger favorisieren Mehrzweckgebäude

Vilich-Müldorf · In lockerer Runde über Themen sprechen, die den Bürgern wichtig sind - das ist Sinn und Zweck des Beueler Treffs, der wie berichtet am Donnerstagabend erstmals in Vilich-Müldorf stattfand. In den kommenden Monaten möchte der General-Anzeiger mit dieser Dialogveranstaltung auch in anderen Beueler Ortsteilen Station machen.

Diesmal beschäftigten sich GA-Redakteur Holger Willcke sowie seine Experten Andrea Hatzfeld und Franz Emde vom Bürgerverein mit dem alten und neuen Vilich-Müldorf. Die Bewirtung der 60 Gäste hatte die Prinzengarde übernommen.

  • Eine Grundschule war das Hauptanliegen. Ein Gast lobte noch einmal die Bürgerinitiative, die allerdings mit ihren Überlegungen "völlig vor die Wand gelaufen sei". Generell gelte doch der Spruch, wonach kurze Beine auch kurze Wege zurücklegen sollten. "Doch bei uns werden die Schüler hin- und hergefahren." Eine zweifache Mutter betonte, dass Verbindungen, die auch zwischen dem neuen und alten Vilich-Müldorf durch den Kindergarten geknüpft würden, durch die Aufteilung auf Markt- oder Adelheidisschule wieder gekappt würden. "Außerdem gibt es keinen Treffpunkt für Jugendliche", so die Mutter. Dem widersprach Hatzfeld in Teilen: "Wir haben trotzdem viele Angebote, wie das Spielmobil, die Prinzengarde oder das Kinderturnen." Fakt sei jedoch, so ein anderer Bürger, dass der Ort weiter wachse. Deshalb müsse man über neue Lösungen, wie eine Satelliten- oder Zwergschule nachdenken. Ein Redner schlug vor, die Stadt möge einen Architektenwettbewerb für ein Mehrzweckgebäude ausloben: als Schule, OGS, Jugend- und Seniorentreff sowie Sporthalle in einem. Und ein weiterer meinte, man müsse sich spezialisieren: "Wir sollten uns das Thema Inklusion auf die Fahnen schreiben, dann könnten auch Kinder kommen, die sonst auf Förderschulen müssten." Diskutiert wurde, das Ganze in einem Bürgerantrag zu bündeln, der auch das Modell der Öffentlich-privaten Partnerschaft berücksichtigen soll.
  • Der Wohn- und Technologiepark: Als die Flächen 1991 als Ausgleichsprojekt für den Regierungsumzug eingefroren worden seien, hätten alle geschluckt, so Franz Emde. "Wir haben uns als Bürgerverein entschieden, konstruktiv mitzuarbeiten, da immer klar war, dass die Infrastruktur aufgewertet wird." Doch nun frage er sich, was die Stadt mit den durch die Grundstücksverkäufe erzielten Gewinne getan habe. Elke Palm vom städtischen Presseamt sagte dazu gestern auf Anfrage: "Die Bürger mussten keinerlei Erschließungskosten zahlen, das zählt auch zur Infrastruktur." Außerdem sei erst nach Fertigstellung der Gesamtmaßnahme feststellbar, ob noch Geld übrig sei. Ab 2015/16 sollen im Wohnpark II rund 300 weitere Wohneinheiten geschaffen werden.
  • Verkehr und Lärm: Uneins waren sich die Anwesenden, ob die neue Platzrunde des Flughafens Hangelar dem Ort Erleichterung verschafft habe. Aber auch wenn, bleibe der Lärmpegel dank Autobahn, Bundesstraße und Eisenbahn hoch. Moderator Willcke sagte: Komme der Autobahnanschluss an die Maarstraße und werde das als Neubaumaßnahme eingestuft, gebe es gute Chancen für einen Lärmschutz. Beklagt wurde das hohe Verkehrsaufkommen im - autofrei - geplanten Wohnpark. Pfarrer Michael Dörr meinte trocken: "Für Besucher sind keine Parkplätze da, und auf der B56 steht man immer im Stau."
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