Deutsche Bahn Bürger warnen vor ungesicherten Gleisen

GEISLAR · Vor einem Jahr sind Gabriele und Helmut Nothhelfer von Berlin nach Bonn gezogen. Und wenn man erst einmal irgendwo wohnt und nicht nur zu Gast ist, so meinen die beiden, wird der Blick aufmerksamer. Ein Dorn im Auge ist dem Ehepaar die Situation an den Bahngleisen in Geislar: Dort fehlen Zäune.

"Kleine Kinder, die unbedacht losrennen, können so leicht auf die Gleise geraten", befürchtet Gabriele Nothhelfer. Konkret handelt es sich um den Feldweg, der von der Hammstraße aus auf die Autobahnbrücke zuführt.

Ein Sprecher der Bahn sagte auf GA-Nachfrage zwar zu, dass sich Mitarbeiter die Situation anschauen würden, machte aber wenig Hoffnung auf Änderung der Situation. Immer wieder würden Forderungen erhoben, die Anlagen der Deutschen Bahn insgesamt einzuzäunen. "Aufgrund der Größenordnung ist dies allerdings - wie auch bei Wasserstraßen und Autobahnen - nicht möglich", so der Sprecher.

Die Bahn verfüge bundesweit über ein Streckennetz von knapp 34.000 Kilometern Länge, das auch durch bewohnte Gebiete führe. Hinzu kämen 5700 Bahnhöfe und Haltepunkte in Städten und Gemeinden.

"Somit wäre ein Zaun mit einer Länge, die zweimal um den Äquator reicht, erforderlich", bilanziert der Bahnsprecher. Dennoch prüfe man immer dann, wenn dies im Rahmen der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht erforderlich sei, welche Sicherungsmaßnahmen im Einzelfall ergriffen werden können. Eine gesetzliche Verpflichtung dafür gebe es nicht.

Erst kürzlich hatten sich Oberkasseler Bürger über den freien Zugang auf die Bahngleise in Höhe der Jupp-Gassen-Halle beschwert. Nachdem sich auch Politiker eingeschaltet hatten, entschied der Konzern: Die Gleise dürfen eingefriedet werden, allerdings müssen Zaun oder Hecke in Eigenleistung, also von den Bürgern, errichtet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort