Gewaltprävention Bunte Bilder veranschaulichen das Regelwerk

HOHOLZ · Der Arbeitskreis des Projekts "Vernetzte Gewaltprävention" erstellt Leitsätze für Kinder- und Jugendeinrichtungen in Holzlar und Hoholz. So soll Gewalt zwischen Kindern und Jugendlichen vorgebeugt werden.

 Schulleiterin Uschi Caldeweyher (Mitte) und ihre Mitstreiterinnen vom Arbeitskreis diskutieren über einen Schülerentwurf.

Schulleiterin Uschi Caldeweyher (Mitte) und ihre Mitstreiterinnen vom Arbeitskreis diskutieren über einen Schülerentwurf.

Foto: Max Malsch

Drei bunt gekleidete Menschen stehen vor blauem Hintergrund, eine kleine Frau, ein rundlicher und ein schlaksiger Mann, über ihnen ein leuchtender Diamant: "Jeder ist wertvoll", das ist eine von fünf Regeln, die der Arbeitskreis Gewaltprävention für Kindergärten, Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen in Holzlar und Hoholz aufgestellt hat.

Mit Unterstützung des Bonner Jugendamts und der Stiftung Jugendhilfe der Sparkasse in Bonn treffen sich Vertreter der Einrichtungen regelmäßig im Rahmen des Projekt "Vernetzte Gewaltprävention", um sich gemeinsam präventiv gegen Gewalt unter Kindern und Jugendlichen einzusetzen. Am Montag kam der Arbeitskreis in der Grundschule "Om Berg" zusammen.

Die Mitglieder des Arbeitskreises hatten sich auf fünf Regeln des gewaltfreien Umgangs geeinigt - neben dem Leitsatz "Jeder ist wertvoll" gehören die Regeln "Stopp heißt Schluss", "Wir helfen einander", "Sag es, aber freundlich" und "Ich behandle andere so, wie ich selbst behandelt werden möchte" dazu.

"Für die Kinder und Jugendlichen ist es wichtig, eine einheitliche Landschaft an Regeln zu haben, die nicht nur in der Schule, sondern auch nachmittags beispielsweise in der Jugendfarm gelten", sagte Uschi Caldeweyher, Schulleiterin der Grundschule "Om Berg". Vor allem, weil es vermehrt vorkomme, dass Kinder die Grenzen ihres Gegenübers nicht respektierten.

Die Regeln müssten zudem für alle Altersgruppen verständlich und nachvollziehbar sein, sagte Lou Krahnke, Jugendpflegerin für den Stadtbezirk Beuel, bei dem Treffen des Arbeitskreises. Deshalb sollen sie nicht nur in allen Einrichtungen für die Schüler aushängen, sondern auch visualisiert werden. "Für uns Erwachsene war es sehr schwer, uns vorzustellen, wie entsprechende Piktogramme aussehen könnten, die den Inhalt der Regeln für alle klar veranschaulichen", sagte Caldeweyher.

Also waren die Kinder selbst gefragt. Gemeinsam mit der Künstlerin Maja Zednicek, die bereits an mehreren Projekten zur Verschönerung der Schule "Om Berg" mitgearbeitet hat, haben die Viertklässler der Hoholzer Grundschule Piktogramme zu den Regeln entworfen. Unterstützt wurde die Aktion auch vom schuleigenen Förderverein "Es ist wirklich erstaunlich, was Kinder mit diesen Regeln so alles anfangen konnten", sagte Schulleiterin Caldeweyher.

Die Piktogramme wurden an die anderen beteiligten Einrichtungen weitergeleitet, die ihre Schüler abstimmen ließen. Am Montagnachmittag einigte sich der Arbeitskreis auf Basis dieser Abstimmungen auf fünf Bilder. "Schon bald werden unsere Regeln so anschaulich den Kindern in unserem Stadtteil Hilfe und Orientierung geben", sagte Caldeweyher.

Das Modellprojekt "Vernetzte Gewaltprävention" läuft neben Beuel auch in den Stadtteilen Medinghoven und Pennenfeld. Alle Projekte sollen die Kinder und Jugendlichen ermutigen, sich gegenseitig zu akzeptieren, nach Lösungen zu suchen, Konfrontationen zu vermeiden und einen Dialog der Wertschätzung zu pflegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort