Fahrradstraßenkonzept CDU-Fraktion kritisiert achtjährige Planungsdauer für Fahrradstraßen in Beuel

Beuel · 2013 haben die Bonner Bezirksvertretungen neue Beschlüsse zum Fahrradstraßenkonzept gefasst. Ein Großteil davon konnte bis heute nicht umgesetzt werden.

Die Siegfried-Leopold-Straße ist bereits zur Fahrradstraße umgewidmet worden.

Die Siegfried-Leopold-Straße ist bereits zur Fahrradstraße umgewidmet worden.

Foto: Benjamin Westhoff

Laut ADAC nimmt die Anzahl sogenannter Fahrradstraßen in deutschen Städten stetig zu. Auch in Bonn ist das Schild „Fahrradstraße“ immer häufiger zu finden, das für Autofahrer laut Straßenverkehrsordnung maximal eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde erlaubt. In Beuel wurden bereits – laut Angaben der Stadt – Abschnitte der Friedrich-Breuer-Straße und die Siegfried-Leopold-Straße umgewidmet. Die Kosten für die Neumarkierung dieser Straßen betrugen 16.500 Euro.

Drei weitere Fahrradstraßen sollen alsbald folgen: die Stroofstraße im Abschnitt zwischen Stiftsstraße und Adelheidisstraße, der Abschnitt der Werdstraße zwischen Hundeshagenerstraße und Rheindorfer Straße sowie die Clemensstraße zwischen Niederkasseler Straße und Sankt-Augustiner-Straße. Im Rathaus rechnet man mit rund 32.000 Euro Gesamtkosten für die Markierungen der Fahrradstraßen. Die Arbeiten könnten mit den bereitstehenden Haushaltsmitteln realisiert werden, weshalb diese Straßenabschnitte ausgewählt worden seien, heißt es aus der Verwaltung.

Für das kommende Jahr sei die Einrichtung weiterer neun Fahrradstraßen geplant, deren Kosten sich auf circa 77.000 Euro belaufen dürften. Grundlage für diese Pläne sind die Beschlüsse der Bezirksvertretungen (BV) aus dem Jahr 2013 zum Fahrradstraßenkonzept. 2014 hieß es im Beschluss der BV Beuel im August: „Im Stadtbezirk Beuel werden folgende Fahrradstraßen, die mit der Priorität B+C versehen sind, für das Jahr 2015 zur Bezuschussung bei der Bezirksregierung Köln angemeldet und vorbehaltlich der Bereitstellung der Haushaltsmittel im Rahmen der Haushaltsberatungen 2015 realisiert.“ Es folgte eine Listung der betroffenen Abschnitte: Teile der Wolfsgasse, Rheinaustraße, Holtorfer Straße, Am Ennert, des Forsteswegs/Pützchensweges und des Flutgrabens sollen für Radfahrer ausgelegt werden. Ebenso die Dollendorfer Allee und Hosterbacher Straße.

Ausschreibung erst jetzt

CDU-Fraktionssprecher Marco Rudolph kritisiert, dass die Stadt mehr als acht Jahre Planungsdauer dafür benötigt habe: „Es ist nicht tragbar, wenn simple Projekte wie das Einrichten von beschlossenen Fahrradstraßen über Jahre in den Schubladen im Stadthaus schlummern.“ Die CDU gebe sich mit dieser Verspätung nicht zufrieden und habe deshalb in der Verwaltung nach den Ursachen für die Verzögerungen gefragt: „Es muss jetzt aufgearbeitet werden, warum das Konzept erst acht Jahre später in die Umsetzung geht. Da die Entwürfe für die Umsetzung der Markierungen das Stadtplanungsamt verantwortet hat, sollte der Bereich Verkehrsplanung in der Bezirksvertretung dazu Rede und Antwort stehen“, fordert Rudolph.

Das Tiefbauamt habe dem Beueler Fraktionssprecher auf Nachfrage bestätigt, dass erst im September 2022 die erforderlichen Pläne von den Verkehrsplanern geliefert worden seien. Erst jetzt könne deshalb mit der Ausschreibung der Markierungsarbeiten begonnen werden. Eine Umsetzung sei ab April 2023 geplant.

Die Stadt hat sich bis Dienstagabend dazu nicht äußern können.

Die Bezirksvertretung Beuel tagt am Mittwoch, 19. Oktober, ab 17 Uhr im Großen Sitzungssaal des Beueler Rathauses, Friedrich-Breuer-Straße 65. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können die Sitzung im Livestream unter www.youtube.com/user/BundesstadtBonn verfolgen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort