Kita in der Ringstraße Container sollen im Juli kommen

BEUEL · Trotz Schimmel müssen zwei Kitagruppen vorerst in der Ringstraße bleiben. Abriss notwendig

 Plastikfolie schützt vor Schimmelsporen: Leiterin Marion Bergheim, Udo Stein (M.) und Willi Schmidt in der Kita an der Ringstraße.

Plastikfolie schützt vor Schimmelsporen: Leiterin Marion Bergheim, Udo Stein (M.) und Willi Schmidt in der Kita an der Ringstraße.

Foto: Max Malsch

BEUEL. Die Decke ist mit bläulicher Plastikfolie bedeckt, fixiert mit knallgelbem Klebeband. In jedem Raum steht ein elektrisches Luftreinigungsgerät. Das Summen der Geräte mischt sich mit dem Radau spielender Kinder. Im März wurde bei einer Kontrollmessung in der städtischen Kindertagesstätte "Mach mit" in der Ringstraße großflächiger Schimmelpilzbefall in der Deckenkonstruktion festgestellt, außerdem erheblicher Befall mit Mäusen und Ratten. Eine der drei Kindergartengruppen wurde sofort in das benachbarte Jugendzentrum "Das Flax" umquartiert, nachdem eine Gutachterin das Varielgebäude der Kita an der Ringstraße in Augenschein genommen hatte. Doch 41 Kinder zwischen drei und sechs Jahren sind bis auf Weiteres dort untergebracht.

Im Juli sollen für diese beiden Gruppen und für die Leitung der Kita insgesamt 22 Container auf dem Gelände des Flax' aufgebaut werden, so Stein bei einer Begehung mit dem General-Anzeiger. "Wenn sie stehen, müssen aber auch darin erst einmal Schadstoffmessungen durchgeführt werden", sagt Willi Schmidt vom Städtischen Gebäudemanagement (SGB). Dass es nicht schneller gehe, eine Übergangslösung für die Kinder zu finden, habe vergaberechtliche Gründe. "Der Auftrag muss ausgeschrieben werden."

Die am stärksten betroffenen Räume der bereits ausquartierten Gruppe wurden zum Rest des Gebäudes hin abgedichtet. In den anderen Räumen schützt Abspannfolie an der Decke die im Gebäude verbliebenen Kinder vor den Sporen. Die Schimmelpilze seien in einem Gutachten mikrobiologisch untersucht worden, so Schmidt. Alle Maßnahmen sind auf Empfehlung und in enger Absprache mit der Gutachterin erfolgt. Alle drei Monate sind Kontrollmessungen in dem Räumen vorgesehen. "Die letzte vom 2. Juni war unauffällig", sagt Schmidt. Häufigere Messungen sind seiner Ansicht nach nicht nötig. "Ein Loch in der Abspannfolie würde sofort entdeckt, und wir haben ein Team an der Hand, das innerhalb weniger Stunden eingreifen kann." Die einzige Alternative wäre gewesen, die 66 Kinder auf 66 Einrichtungen zu verteilen, sagt Stein. "Wegen der hohen Auslastung und aus Interesse der Kinder und Eltern ist dies hier aber die sinnvollere Lösung." Bei einer Informationsveranstaltung Anfang April hatte die Verwaltung die Eltern über den Schimmel- und Nagetierbefall informiert.

Bereits im September 2012 hatte der Rat einstimmig beschlossen, ein neues Gebäude für vier Gruppen, also eine Gruppe mehr als bislang, zu errichten. Doch ein Investor, wie gefordert, sei nicht gefunden worden, so Stein. Dass das Gebäude an der Ringstraße abgerissen werden muss, ist für Stein und Schmidt ein Fakt. Ein Neubau werde mit rund 2,8 Millionen Euro zu Buche schlagen, sagt Stein, Voraussetzung sei ein politischer Beschluss. Drei Standorte seien aktuell in der Diskussion, einer davon der bisherige an der Ringstraße.

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