Freibad in Bonn Das Ennertbad startet in die Saison

Bonn · An diesem Donnerstag startet das Ennertbad unter neuer Leitung von Vanessa Balduin in die Saison. Zugleich nimmt die Stadt ein neues Kassensystem in Betrieb.

Strippen ziehen: Zur Sicherheit werden die Längsseiten des Schwimmerbeckens mit Leinen abgegrenzt.

Strippen ziehen: Zur Sicherheit werden die Längsseiten des Schwimmerbeckens mit Leinen abgegrenzt.

Foto: Benjamin Westhoff

Vanessa Balduin ist zufrieden. „Es kann losgehen, wir sind bereit“, freut sich die neue Leiterin des Ennertbades auf den Sommer. Liegewiesen und Beete sind in Ordnung, die Wege von Unkraut befreit, die Becken geschrubbt und frisch gefüllt, in den Sanitäranlagen funktioniert alles einwandfrei. Allerdings könnte die neue Chefin des Familienbades in Pützchen noch ein wenig Hilfe von ganz oben gebrauchen. „Die Sonne fehlt“, sagt die 27-Jährige und spricht damit wohl vielen aus dem Herzen. „Bisher liegen die Wassertemperaturen noch unter 20 Grad. Die Kälte der vergangenen Wochen hat uns hart getroffen.“ Bis das Ennertbad an diesem Donnerstag (30. Mai) allerdings öffnet, wird das Thermometer zwischen 21 und 22 Grad anzeigen. „Wir heizen das Wasser auf, so dass pünktlich zum Start in die Freibadsaison angenehme Temperaturen herrschen.“

Neu ist die „Neue“ in dem beliebten Familienbad allerdings nicht. Bereits seit 2014 war sie dort stellvertretende Badleiterin. Nachdem der bisherige Chef Jürgen Stoll im April in den Ruhestand gegangen ist, hat sie nun die Regie übernommen.

Mit 16 Jahren begann die gebürtige Troisdorferin 2007 ihre Ausbildung zur Fachangestellten für Bäderbetriebe im Hardtbergbad. Durch ihr Engagement bei der DLRG wusste sie schon früh, dass Wasser genau ihr Metier ist. „Ich war in der DLRG sehr aktiv und es war mir schnell klar, dass ich einen technischen Beruf erlernen will. Da kam die Ausschreibung der Stadt Bonn wie gerufen“, erinnert sie sich. So führte eins zum anderen: Als Fachangestellte folgte 2013 mit 21 Jahren die Fortbildung zur Meisterin für Bäderbetriebe. Als einzige Frau und jüngste Anwärterin neben 13 Männern. Heute ist die 27-Jährige zuständig für 13 Festangestellte und für bis zu 40 Aushilfskräfte. Eingesetzt ist sie sowohl im Ennertbad als auch in der Beueler Bütt.

Das Ennertbad ist bei Familien sehr beliebt

Mit wenigen Worten lassen sich ihre Aufgaben jedoch nicht beschreiben. Vanessa Balduin muss nicht nur ein Auge darauf haben, dass niemand untergeht. „Nein“, erklärt sie. „Ich bin gleichzeitig Gärtnerin, Pädagogin, medizinische Helferin sowie Technikerin und Chemikerin. Kein Tag ähnelt dem anderen.“ Dennoch, so hofft sie, wird auch in der Freibadsaison hin und wieder Zeit bleiben, um selbst ins Wasser zu springen. „Darauf freue ich mich genauso wie unsere Gäste. Wann immer es geht, bin ich im Becken“, lacht sie.

Der besondere Reiz des Ennertbades besteht für sie in der Ausstattung der Anlage. „Wir sind gerade bei Familien sehr beliebt. Zudem haben wir uns alle Mühe gegeben, ein wenig Urlaubsatmosphäre zu schaffen.“ Dazu zählt neben den Strohpilzen und den Liegestühlen auch die Karibikbar mit feinstem Strandsand.

Die neuen Kassen am Eingang funktionieren ebenfalls einwandfrei. Die Stadt hat jetzt ein neues Kassensystem in den Bädern in Betrieb genommen. Mehrfachkarten aus dem vergangenen Jahr können nur noch bis Ende Juni eingesetzt werden und sollten daher bereits jetzt umgetauscht werden. Ab Juli ist der Eintritt mit den alten Karten nicht mehr möglich. Sie können dann nur noch per Post zum Sport- und Bäderamt geschickt und dort eingelesen werden. Der Restwert wird dann per Überweisung ersetzt.

Die neuen Karten sind wiederverwendbar, deshalb wird ein Pfand in Höhe von drei Euro erhoben. „Die neuen Lesegeräte sind nicht nur viel kleiner, sondern sie sind auch einfacher zu bedienen“, erklärt Balduin. Obwohl sie in den nächsten Wochen dort arbeiten wird, wo sich andere entspannen, hat Balduin kein Problem mit der Hitze. „Gut eingecremt, immer ein Käppi auf dem Kopf und viel trinken. Damit komme ich gut zurecht.“ Nicht nur der Sommer hat für die 27-jährige, die seit vergangenem Jahr verheiratet ist, seinen Reiz. „Nein“, versichert sie. „Wir fahren leidenschaftlich gerne Ski. Daher freuen wir uns auch schon auf den Winter.“

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