Kulturstandort Beuel „Das ist ja mega geworden“

BEUEL · Neues Ambiente an der Hermannstraße. Manche sprechen von einem "Palast", andere von "altem gemütlichen Kino". Die Besucher der Wiedereröffnung des Jungen Theaters sind von dem umgebauten Haus begeistert.

 Rot und plüschig ist der neue Theatersaal. Bei den Gästen des Tages der offenen Tür kam er jedenfalls gut an.

Rot und plüschig ist der neue Theatersaal. Bei den Gästen des Tages der offenen Tür kam er jedenfalls gut an.

Foto: Max Malsch

„Das ist ja mega geworden“, findet Eileen Rode. Gemeinsam mit ihren beiden Schauspielerkollegen Lewin Mayer-Tasch und Tamina Friedrich schaute sich die 15-Jährige das Junge Theater Beuel ausnahmsweise einmal aus einem anderen Blickwinkel an: Die drei Jugendlichen nutzen die Zeit, um vor ihrem Auftritt am Samstagabend das frisch renovierte Haus aus der Zuschauerperspektive zu erleben. Wie ein Palast sehe es aus, ergänzte die 13-jährige Tamina, während Lewin nur trocken einwarf, dass ihn das neue Ambiente an ein altes Kino erinnere.

Und damit lag er ja auch genau richtig. Denn das 1969 von Helmut Tromm und Heidi Scholz-Tromm als Theater der Jugend gegründete Haus zog zehn Jahre nach seiner Gründung in die nun renovierten Räumlichkeiten des ehemaligen Rheingold-Kinos ein.

In elf Wochen Bauzeit geschafft

Mit der feierlichen Wiedereröffnung durch Oberbürgermeister Ashok Sridharan und den Präsidenten der NRW-Stiftung Harry Voigtsberger sowie den beiden Eröffnungsvorstellungen am Nachmittag und am Abend habe ein neues Kapitel in der bewegten Geschichte des Theaters im Herzen von Beuel begonnen, meinte auch Intendant Moritz Seibert: In rund elf Wochen Bauzeit und für fast 800.000 Euro wurde das renommierte Haus in diesem Sommer modernisiert, neu gestaltet und weitgehend barrierefrei umgebaut.

Man habe tief in die Trickkiste greifen müssen, um mit dem bescheidenen Budget zurechtzukommen, war am Rande der Einweihungsfeier zu hören. Offenbar mit großem Erfolg, denn die Kölner Architekten Barbara und Walter Thies, die im vergangenen Jahr auch das ehemalige Millowitsch-Theater – heute Volksbühne am Rudolfplatz – umgebaut hatten, konnten nicht nur Kosten und Termine exakt halten, sondern trugen auch dazu bei, dass die kalkulierten Gesamtkosten sogar noch unterschritten werden konnten.

Dennoch wäre der von der Stadt, der NRW-Stiftung, der Aktion Mensch und der Kämpgen-Stiftung bezuschusste Umbau ohne Sponsoren und zahlreiche private Spenden nicht zu realisieren gewesen, so Seibert. Spenden wie jene der Familie Röse-Moog, deren elfjähriger Sohn Linus auch selber Mitglied im Ensemble des Theaters ist: „Wir freuen uns darüber, wie toll das alles geworden ist“, zeigte sich Mutter Sabine beeindruckt, während sie nach ihrem Eintrag an einem der beiden Wände suchte, Dort konnte sich jeder Spender mit Namen und ein paar Worten verewigen.

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