Geldsammeln für einen guten Zweck Das motiviert die diesjährigen Beueler Sternsinger

Beuel · Beueler Dreikönigskinder werden eingekleidet, geschult und für ihre Aufgabe vorbereitet. Was begeistert sie daran und für welchen guten Zweck sammeln sie?

Die Geschwister Marlene (8) und Karl (11) freuen darauf den Segen zu den Menschen zu bringen.

Die Geschwister Marlene (8) und Karl (11) freuen darauf den Segen zu den Menschen zu bringen.

Foto: Niklas Schröder

Viele bunte Umhänge, Hosen und Kronen liegen im Pfarrheim St. Josef zur Anprobe aus. Die rund 70 Kostüme sind für die Sternsinger, die am 6. und 7. Januar im Beueler Zentrum den Menschen ihren Segen bringen werden. Ein breites Sortiment, das sich die Kinder dafür leihen dürfen, hat sich mit den Jahren angesammelt. Eine Gruppe aus neun ehrenamtlichen Frauen näht die Kleider teilweise aus Stoffresten und organisiert das Sternsingen.

Im Schnitt nehmen jährlich 35 Sternsinger an der Wohltätigkeitsaktion teil, berichtet Bianca Pohlmann. „Die Kinder freuen sich über die Gemeinschaft, die sie beim Singen erleben und auch darüber wahrgenommen zu werden. Sie spüren, dass sie etwas Besonderes machen“, sagt die Ehrenamtsbeauftragte.

Bei ihrer Kleiderauswahl haben die Sternsinger klare Vorstellungen. Beliebt sind weite Kostüme, damit warme Sachen darunter passen. Und die Krone darf nicht schief hängen. „Viele Kinder basteln sich eine eigene Krone. Die wissen genau, ob sie Melchior oder Balthasar sein wollen“, sagt Pohlmann.

Hannah (11) hatte beim letzten Sternsingen viel Spaß. „Es war richtig schön, den Leuten eine Freude zu machen und das Kostüm zu tragen“, sagt die Schülerin. In ihrer Lieblingsfarbe türkis gibt es leider keinen Umhang. Lias findet es einfach toll, von Tür zu Tür zu ziehen und den Menschen den Segen zu bringen. „Die Leute freuen sich sehr, wenn wir sie besuchen“, sagt der Elfjährige.

Derweil kann sich Marlene (8) nicht entscheiden. „Ich brauche eigentlich lila, die Farbe gibt es aber hier nicht“, sagt die Schülerin. Beim Sternsingen möchte sie vor allem älteren Menschen den Segen bringen. Karl (11) war bereits dreimal als König unterwegs. In diesem Jahr entscheidet er sich für ein orangefarbenes Kostüm. „Ich finde es schön, die Tradition auch Menschen näherzubringen, die sie noch nicht kennen“, sagt er.

Viele Kinder sind von klein auf Sternsinger

Ihre Liedtexte haben die Kinder zwischen Weihnachten und Neujahr zugeschickt bekommen. Viele müssen sie aber nicht mehr auswendig lernen, sagt Pohlmann. „Viele Kinder machen das von klein auf und sind sehr textsicher.“ Den „Segen to Go“ (übersetzt: zum Mitnehmen), wird es wieder auf dem Marktplatz, am 6. und 7. Januar, vor dem Beueler Rathaus geben. Schichtweise werden sich die Sternsinger dort abwechseln. Am 7. Januar werden sie außerdem von Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn empfangen. Anschließend ziehen die Kindergruppen von Tür zu Tür. Haushalte, denen der Segen an die Tür gebracht werden soll, können sich mit ihrer Adresse beim Pfarrbüro melden. Erstmalig seit 2019 wird es für die Sternsinger im Gemeindehaus wieder ein Mittagessen geben.

In diesem Jahr sammeln die Sternsinger für die Stiftung Alit, die sich um indonesische Jungen und Mädchen kümmert, die aus unterschiedlichen Gründen gefährdet sind oder Gewalt erfahren haben, etwa in den Armenvierteln der Millionenstadt Surabaya. Im dortigen Zentrum der Stiftung können die Kinder und Jugendlichen nach Angaben der Organisation geschützt spielen und lernen. In Liedern, Rollenspielen und Gesprächen sollen sie erfahren, wo sie Schutz und Hilfe finden und wie sie sich für ihre Rechte stark machen können. „Den Sternsingern ist bewusst, wofür sie eintreten. Sie sind informiert, wo die Spenden hingehen und sie engagieren sich gerne“, betont Pohlmann.

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