Wohnhäuser und Gewerbebauten in Bechlinghofen Das Neubaugebiet Am Mühlenbach wächst
BECHLINGHOVEN · Es wird gehämmert, gebohrt, gemauert - kurzum mächtig gearbeitet im Neubaugebiet Am Mühlenbach. Gleich an mehreren Stellen entstehen an der der Merowinger- und der Fränkischen Straße Wohnhäuser und Gewerbebauten.
Der Vermarkter NRW.Urban, Nachfolger der Landesentwicklungsgesellschaft, ist folglich sehr zufrieden. "Im Wohngebiet sind alle 33 Grundstücke verkauft", sagt Projektleiterin Jutta Strubelt, die die Vermarktung als "sehr zügig" beschreibt. Bis auf vier Eigentümer hätten alle schon Bauanträge eingereicht; es gebe neun Baugenehmigungen und fünf Baustellen. Nach der Fertigstellung werden in Bechlinghoven auf 11 700 Quadratmetern rund 120 Menschen mehr wohnen.
Weiterhin sehr optimistisch zeigt sich Strubelt, die verbliebenen drei der neun Gewerbegrundstücke auf insgesamt 18 750 Quadratmetern bald zu verkaufen. "Zwei Grundstücke sind fest reserviert, eines locker", hält sie fest. Wie berichtet, zieht der Verband Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen (VDKL e.V.) mit vier Mitarbeitern in ein Gebäude und vermietet unten an einen Rechtsanwalt. Die Kommunikationsgewerkschaft DPVKom e.V. wechselt 2016 mit elf Leuten von Bonn nach Beuel.
An der Siegburger Straße in St. Augustin sitzen bislang noch das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung und seine gemeinnützige Tochter, die RAL gGmbH. "Wir erwarten noch im Herbst die Baugenehmigung und wollen im Frühjahr 2017 umziehen", sagt Thomas Roßbach, Bereichsleiter und designierter Geschäftsführer der RAL gGmbH. Alle 42 Mitarbeiter kommen mit.
Seit Ende August baut bereits die "doctronic GmbH & Co. KG" ihr neues Domizil, das ganz in der Nähe des alten, an der Windgasse, liegt. "Die Auswahl an bezahlbarem Bauland war zum Zeitpunkt der Entscheidung überschaubar, da kam uns die Ausschreibung dieses neuen Gewerbegebiets gerade recht", begründet Carsten Oberscheid, geschäftsführender Gesellschafter des Software- und Anwendungsentwicklers, den Umzug. Ab Mai 2016 fahren seine 19 Kollegen und er an die Fränkische Straße.
Seinen Standort in Tannenbusch gibt Ende 2016 der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse e.V.) auf. "Wir gehen weg, weil uns dort das Mietverhältnis für unsere Räumlichkeiten gekündigt wurde", sagt Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock. 25 Mitarbeiter werden im Neubau im Einsatz sein. Die gute Verkehrsanbindung war für viele Gewerbetreibende der ausschlaggebende Punkt für die Neuansiedlung. So auch bei Peter Küpper, Geschäftsführer des gleichnamigen Sanitär- und Heizungsunternehmens. Als einer der ersten Geschäftsleute hat er jetzt Richtfest gefeiert. "Wir werden hier gut gesehen, und unsere Monteure können schnell auf die Autobahn", betont Küpper, der ein besonders energieeffizientes Gebäude für seine Bad- und Technikausstellung errichtet hat.
Investiert hat er drei Millionen Euro in die 1700 Quadratmeter; 850 davon vermietet er. "Ins Dach soll ein Elektriker einziehen, unten ein Großhändler für Sanitär und Heizung", sagt der Geschäftsmann, der noch Betriebe in Bad Godesberg und Ippendorf hat. Den bisherigen Standort an der Siegburger Straße schließt er. Bei den anfangs 15 Mitarbeitern ab März 2016 soll es nicht bleiben: "Wegen der größeren Ausstellung müssen wir wachsen", kündigt Küpper an.
Gebaggert wird wohl auch bald auf dem von Thomas Scherer reservierten Areal. Wie berichtet, möchte er zwischen Sankt Augustiner-, Siegburger- und Reinold-Hagen-Straße eine Tankstelle samt Waschstraße errichten. Wie die Stadt Bonn gestern auf Anfrage mitteilte, wird der Bauantrag gerade genehmigt. Allerdings muss Scherer nach Anwohnerbeschwerden Maßnahmen zum Lärm- und Schallschutz treffen.
