Beueler Bezirksverwaltung Das Promenadenfest steht auf der Kippe

BEUEL · Im Beueler Rathaus schrillen die Alarmglocken: Die Kämmerei der Stadt Bonn hat den Bezirkshaushalt im Vergleich zu den Vorjahren nochmals gekürzt. 2013 stehen der Bezirksverwaltungsstelle rund 4000 Euro, 2014 sogar nochmals rund 6000 Euro weniger zur Verfügung. Die Kürzungen für den Doppelhaushalt führen dazu, dass der Stadtbezirk pro Jahr nur noch rund 100.000 Euro für repräsentative Zwecke, Brauchtumsveranstaltungen und für die Pflege der Städtepartnerschaft mit Mirecourt ausgeben kann.

Für Beuels Bezirksbürgermeister Werner Rambow (Die Grünen) sind die erneuten Streichungen ein Unding: "Die Summen klingen erst einmal nicht dramatisch. Vor dem Hintergrund, dass unser Bezirksetat aber schon seit Jahren immer weiter gekürzt worden ist, sind wir an der Grenze des Machbaren angekommen."

Er akzeptiere sehr wohl, dass die Stadt Bonn dringend sparen müsse, aber es stelle sich die Frage, ob wirklich an den freiwilligen Ausgaben gespart werden müsse oder ob es nicht andere Haushaltsstellen gebe, auf die man vorerst verzichten kann.

"Veranstaltungen wie Weiberfastnacht, Nikolausmarkt und Promenadenfest sind Angebote für Bürger, die das Leben in Beuel angenehm gestalten und das Miteinander der Bürger fördern", so Rambow.

Nach GA-Informationen steht das Promenadenfest, das den Etat jährlich mit rund 10.000 Euro belastet, auf der Kippe. Wenn keine andere Lösung gefunden werden sollte, will man notfalls auf das beliebte Fest am Beueler Rheinufer verzichten.

Besonders schwierig stellt sich im nächsten Jahr die Finanzierung des Rathaussturms an Weiberfastnacht dar. Da der närrische Angriff der Weiber auf die Rathausmacht wegen der Großbaustelle in der Friedrich-Breuer-Straße ein zweites Mal am Rheinufer in Höhe der Kennedybrücke erfolgen muss, kommen auf den Bezirkshaushalt dreimal so hohe Kosten zu.

Grund: Die Einnahmen durch die Vermietung des Rathausareals für ein Karnevalszelt und den Verkauf von Getränken im Rathaus entfallen erneut komplett. Der Rathaussturm am Rheinufer kostet deshalb bis zu 20 000 Euro.

Die Politiker treffen sich am Mittwoch, 21. November, zu einer Sondersitzung der Bezirksvertretung Beuel. Ab 17 Uhr wird im Großen Sitzungssaal des Rathauses darüber beraten, wie das Finanzloch zu stopfen ist. "Ich appelliere jetzt schon an den Stadtrat, den noch zu findenden Kompromissweg zu akzeptieren", so Rambow.

Der Bezirkshaushalt:
Folgende Haushaltsansätze könnten gekürzt oder ganz gestrichen werden: Repräsentationsaufgaben des Bezirksbürgermeisters (2000 Euro), Repräsentationsaufgaben der Bezirksvertretung (500 Euro), Städtepartnerschaft (3500 Euro), Heimatpflege mit Nikolausmarkt und Sankt Martin (11.000 Euro), Karneval (37.000 Euro), Promenadenfest (10.000 Euro) und Zuschüsse an Vereine und Gruppierungen (40.000 Euro).

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