Tanztheater Das Unbekannte in einem selbst

BEUEL · Ein bunt gemischtes Publikum drängte sich am Mittwochabend durch die Türen der Theaterwerkstatt in der Brotfabrik, um die Aufführung "Spurensuche - Das Unbekannte in mir" des Tanztheaters Eigenart zu sehen. 26 Tänzer stellen ihre Empfindungen unter der Leitung von Tanztherapeutin Petra Marx-Kloß künstlerisch dar.

 Die Zeit und nicht man selbst bestimmt das Tempo: Bühnenszene des Tanztheaters Eigenart.

Die Zeit und nicht man selbst bestimmt das Tempo: Bühnenszene des Tanztheaters Eigenart.

Foto: Max Malsch

Die ausgebildete Traumatherapeutin arbeitet seit mehr als vier Jahren mit Menschen mit körperlichen Behinderungen oder psychischen Einschränkungen und führt jährlich ein Theaterstück auf. "Was ich so schön finde, ist das Miteinander in der Gruppe. Da ist jedes Alter und verschiedene Hintergründe oder Einschränkungen vertreten und trotzdem gibt es diese Achtsamkeit," erklärt Marx-Kloß nach der Aufführung. Das Thema dieser Aufführung hat sie aus persönlichem Interesse entwickelt. "Ich suche immer Themen aus, die ich selbst spannend finde. Und in der Gruppe sammeln wir dann Ideen, Bilder oder Texte und erkunden, was jeder einzelne denkt." So entsteht in fast einem Jahr Vorbereitungsphase das 70-minütige Theaterstück. Die Bühne ist für dieses Stück in Schwarz gehalten, es gibt bis auf kleine Requisiten kein Bühnenbild.

Die Atmosphäre entsteht durch verschiedene Lichteinstellungen, Nebel und die Musik. Die verschiedenen dargestellten Bilder werden mit rhythmischer Musik untermalt oder durch vorgelesene Gedichte verdeutlicht. Die Darsteller tragen entweder schwarze oder weiße Kleidung und nur in manchen Szenen wird durch bunte Kleidung die Stimmung ausgedrückt.

Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Menschen trägt die Botschaft zum Publikum. "Es war eine schöne Stimmung, und wir haben gute Feedbacks bekommen. Ich glaube, was die Zuschauer anspricht, ist diese sehr heterogene Gruppe. Und trotz der Vielfalt der Menschen konnte sich jeder mit der Darstellung identifizieren," sagt Marx-Kloß.

Die zehn mittanzenden Kinder gehen auf die Heinrich-Hanselmann Schule in Sankt Augustin. Die Förderschule mit dem Schwerpunkt auf geistiger Entwicklung hat seit einigen Jahren eine Tanz- AG. Durch die enge Zusammenarbeit der Lehrerin Rita Hartmann mit Petra Marx-Kloß können die Kinder jährlich bei den Aufführungen mitwirken, und viele tanzen später auch in der Erwachsenengruppe weiter mit. Für nächstes Jahr steht das Thema der Aufführung schon fest: Dazwischen. Hierfür sucht das Tanztheater Eigenart auch neue Mitglieder.

Nähere Infos unter www.tanztheater-eigenart.de.

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