GA-Leser finanzierten Therapie David ist wohlauf

BEUEL · Dem an einem Augentumor erkrankten Kind geht es dank der Hilfe vieler GA-Leser wieder gut.

 Sind glücklich und zufrieden: Ludmila Borgart (von links), David und Lilia Iliasenco.

Sind glücklich und zufrieden: Ludmila Borgart (von links), David und Lilia Iliasenco.

Foto: Max Malsch

"Es geht ihm ausgezeichnet - die Behandlung war zum Glück erfolgreich", freut sich Lilia Iliasenco. Ihr Sohn David, der am Montag zwei Jahre alt geworden ist, war kurz nach seiner Geburt an einem Retinoblastom, einem Tumor im Auge, erkrankt, und konnte nur dank der Hilfe der GA-Leser in Deutschland behandelt werden.

Für eine Woche sind David und seine Mutter aktuell zu Nachsorgeuntersuchungen in Deutschland, am Donnerstag kamen sie in die Kita Heilig-Kreuz, um sich bei deren Leiterin Hanne Knodt, Pfarrer Norbert Grund und "vor allem natürlich auch den unzähligen Lesern des General-Anzeigers zu bedanken, die die Behandlung und Genesung des kleinen Jungen ermöglicht haben".

Die Vorgeschichte ist dramatisch: Lilia und Alexander Iliasenco war auf einem Foto aufgefallen, dass Davids rechtes Auge eine Art reflektierende helle Stelle zeigte. Dass hinter diesem sogenannten Katzenauge Krebs steht, diagnostizierten kurz darauf die Ärzte in Moldawien - Retinoblastom hieß die schockierende Diagnose.

Lilia telefonierte mit ihrer Cousine Ludmila Borgart, die in Limperich wohnt, und die beiden Frauen beschlossen zu handeln. Borgart erzählte auch in der Kita Heilig-Kreuz, die ihr Sohn Richard besucht, vom Schicksal des vier Monate alten Babys. "Das medizinische System in Moldawien ist katastrophal, deshalb war uns klar, dass wir David nach Deutschland holen mussten", erzählt sie.

Kita-Leiterin Hanne Knodt zögerte nicht lange: Die Familie fand in ihr nicht nur eine gute Zuhörerin, sondern auch eine engagierte Mitstreiterin. "Der Elternrat hat etwas gespendet, und wir haben ein Sparschwein in unserer Einrichtung aufgestellt", sagt Knodt, die gemeinsam mit Pfarrer Grund dann die Spendenaktion organisierte. Nachdem der GA berichtet hatte, gingen auf dem Spendenkonto innerhalb von 14 Tagen 40.000 Euro ein, mit denen die Chemotherapie für das linke Auge begonnen werden konnte.

5000 Euro für die erste Operation am Uniklinikum in Essen hatten die Eltern, die in Moldawien als Buchhalter arbeiten, bereits selbst aufgebracht. "Leider war das rechte Auge nicht mehr zu retten und musste entfernt werden", so Borgart. Insgesamt ein Jahr dauerte die Behandlung; nachdem die Chemotherapie nicht ganz das gewünschte Ergebnis gebracht hatte, folgten über ein halbes Jahr noch Bestrahlungen.

"Das Ganze ist nun ein halbes Jahr her und meine Cousine ist mit David zur Kontrolle gekommen", erklärt Borgart. "Die Ärzte in Essen sagen, dass die Familie zuversichtlich in die Zukunft blicken kann." Zunächst dreimal im Jahr muss Iliasenco mit ihrem Sohn zur Nachsorgeuntersuchung nach Essen kommen, wenn sich in den nächsten drei Jahren kein Rezidiv bildet, gilt David endgültig als geheilt.

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