Portemonnaie-Auswaschen in Beuel Den Karneval in vollen Zügen genossen

BEUEL · In einem Fackelzug setzten sich gestern Abend die Karnevalisten vom Zeughaus Richtung Rhein in Bewegung. Auf der Tagesordnung stand die letzte Amtshandlung: das Auswaschen der Portemonnaies, denn der Fastelovend hat den letzten Cent gekostet.

 Portemonnaie-Auswaschen: Im Trauermarsch gingen die Karnevalisten der Beueker Stadtsoldaten zum Rheinufer, um ihre Portemonnaies auszuwawschen.

Portemonnaie-Auswaschen: Im Trauermarsch gingen die Karnevalisten der Beueker Stadtsoldaten zum Rheinufer, um ihre Portemonnaies auszuwawschen.

Foto: Roland Kohls

Symbolisch übereignete Stadtsoldaten-Komandant Hans Hallitzky auch die letzten Rechnungen den Fluten – kein Geld mehr in der Kassen. Anschließend war zum Fischessen eingeladen. Die Session ist vorbei.

Rückblickend war die Session 2015/2016 ein Feuerwerk der guten Laune und des ausgelassenen Frohsinns. Mit ihrem Strahlen, ihrer Präsenz und ihrer Herzlichkeit haben Wäscherprinzessin und Liküra den Jecken eine wundervolle Zeit beschert. „Es war eine wunderschöne Zeit. Ich habe so viele tolle Menschen getroffen. Es war einfach nur schön“, sagt Wäscherprinzessin Tessa I. (Steimel). „Ich wurde überall mit offenen Armen empfangen. Die Stimmung war grandios und jeder Auftritt etwas ganz Besonderes“, schwärmt Tessa. „Jeder Auftritt ist einzigartig. Wir haben es genossen, die großen Kinderaugen, wenn wir die Kitas besucht haben und die Begeisterung für unsere Tradition in den Gesichtern der Senioren. Es war eine wunderbare Zeit mit tollen Erinnerungen“, berichtet Obermöhn Ina Harder.

Jecken haben sich durch das Wetter die Laune nicht verhageln lassen

Die Beueler Jecken haben das Sessionsmotto „Ov Rään, Sönnche oder Schnii – Beuele Wieve sen su jeck wie nie“ mit Leben gefüllt und sich durch keine Laune des Wetters die Freude nehmen lassen. „Rund um Sarah ist alles einfach toll gewesen. Es war ein traumhaftes Erlebnis“, sagt Ulrike Schön ganz begeistert. Hinter ihr liegt eine ebenso aufregende, wie anstrengende Zeit, denn sie war in Doppelfunktion unterwegs, als Adjutantin von Liküra Sarah II. (Hafener) und als Leiterin des Liküra-Zuges.

„Es ist alles reibungslos verlaufen und wenn der Zug mit der Prinzessin in Küdinghoven ankommt und sich dann die Sonne zeigt, das ist einfach unbeschreiblich und Gänsehaut pur“, sagt die Zugleiterin.

„Für mich war es eine wunderschöne Zeit und ich werde mich noch lange an die bewegenden Momente und Eindrücke erinnern“, sagt Sarah II. „Es war eine kurze und knackige Session, dafür aber sehr intensiv. Leider konnten wir deshalb nicht überall sein. Aber ich habe jeden Auftritt in vollen Zügen genossen“, schwärmt die Liküra, die sich in Kürze einen längeren Urlaub zur Entspannung gönnen möchte. „Und mein wunderschönes Kleid, das ich behalten darf, wird einen Ehrenplatz bekommen“, so Sarah II.

Karneval, Brauchtum und Seniorenbetreuung: Auf diese Säulen ist das Beueler Stadtsoldaten-Corps „Rot-Blau“ 1936 seit 80 Jahren stolz. Alle Akteure haben die enge Terminlage mit Bravour gemeistert. „Auch wenn es schon komisch war, am 2. Januar die Uniform anzuziehen, wenn im Wohnzimmer noch der Weihnachtsbaum steht“, berichtet Thomas Theuerzeit, Literat und Pressesprecher der Stadtsoldaten.

Kleinere Veranstaltungen kamen am Besten an

„Aber die Stimmung hat von Anfang an gepasst. Uns ist besonders aufgefallen, wie begeistert die Leute bei den kleineren Veranstaltungen waren. Die haben sich mächtig über einen richtigen Sitzungskarneval gefreut mit Musik, Tanz und Rednern. Da wurden wir als Traditionscorps sehr gut aufgenommen“, sagt der Literat. Er habe auch beobachtet, dass manche Narren eher skeptisch auf Programme geschaut haben, in denen nicht die großen Promis der Kölner Szene vertreten waren. „Doch nach der Sitzung waren alle begeistert und haben die familiäre Stimmung sehr gelobt“, so Theuerzeit.

Ganz stolz seien die Stadtsoldaten auf den Nachwuchs. „Unsere Betreuer leisten eine exzellente Kinder- und Jugendarbeit und für uns Große ist es ganz wichtig, den Kindern für ihr Engagement unsere Aufwartung zu machen. Wir alle haben so viel Spaß zusammen“, resümiert Thomas Theuerzeit.

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