Jugendfilmfestival Der "Augenblick" begeistert nicht nur die Jury

BEUEL · Auf dem achten Bonner Jugendfilmfestival werden in der Beueler Gesamtschule die besten Beiträge gezeigt und prämiert

 Teamarbeit: Das Jugendfilmfestival Bonn wird jährlich vom Literaturkurs Medien der Jahrgangsstufe zwölf organisiert.

Teamarbeit: Das Jugendfilmfestival Bonn wird jährlich vom Literaturkurs Medien der Jahrgangsstufe zwölf organisiert.

Foto: Max Malsch

BEUEL. Ein Hauch von Hollywood weht durch die Aula der Integrierten Gesamtschule Beuel (IGS) als Lukas Degenhardt und Jonathan Kedaj den Gewinner verkünden. Die beiden 18-jährigen Schüler moderieren das achte Bonner Jugendfilmfestival. Gewonnen hat dieses Jahr "Augenblick", ein Film, der sich mit der Zukunft und den Gefahren von Technologien wie Google-Glass befasst. "Wir hatten mal vage davon gehört, dass im Silicon Valley auch an Kontaktlinsen-Displays gearbeitet wird", erzählt Wibke Zellmer, die den Film zusammen mit fünf Mitschülern des Literaturkurses Medien realisiert hat. "Da kam uns die Idee, die Anwendung solch einer Technik filmisch umzusetzen und neben den Vorteilen auch die Gefahren zu thematisieren." Herausgekommen ist dabei ein handwerklich fast professionell anmutender Kurzfilm. Neben viel Herzblut mussten die Gewinner auch einiges an Arbeit in das Projekt investieren: "Über 140 Stunden gingen alleine für die Animation drauf", erklärt die 18-jährige. "Und dann kamen noch einmal mehr als fünf Tage für die Dreharbeiten dazu."

Zehn Filme wurden in diesem Jahr insgesamt eingereicht - nur drei davon kamen von anderen Schulen. "Das sind weniger als in den letzten Jahren", bedauert Michael Hellmich der mit seinem Lehrerkollegen Kristian Becker die Kurse leitet. "Dank G 8 und der erhöhten Arbeitsbelastung an den Gymnasien nehmen sich viele Schüler einfach keine Zeit mehr für solche Projekte."

Anders als Fabian und Ibrahim von der Joseph-von-Eichendorff-Schule: "Gib mal was auf Kombi" und "Dich machen wir fertig" heißen die Beiträge, die die Schüler der Förderschule aus Tannenbusch eingereicht haben. "Der zweite Beitrag ist im Rahmen unserer Anti-Mobbing-Kampagne entstanden", erläutert Lehrer Jens Wünnenberg das Engagement seiner Schüler. "Schade, dass es nicht für eine Platzierung unter den ersten drei gereicht hat, aber allein das Mitmachen hat sich gelohnt."

Die Entscheidung für die ersten drei Plätze ist der Jury, die aus der Mitinitiatorin des Festivals, Sarah Schmiedler, dem letztjährigen Zweitplatzierten Liam Tirpitz und dem Lehrer Marco Wolny besteht, nicht leichtgefallen: Den dritten Platz belegte der Horrorstreifen "The Runes" und auf den zweiten Platz schaffte es der Mysteryfilm "Exhalation".

Das Jugendfilmfestival Bonn wird jährlich vom Literaturkurs Medien der Jahrgangsstufe zwölf organisiert. Das gesamte Schuljahr beschäftigen sich die Schüler mit der Durchführung des Projekts und drehen nebenbei auch noch eigene Beiträge für das Festival. Schulintern ist der Schwerpunkt so beliebt, dass in diesem Jahr erstmals zwei Kurse angeboten wurden. "Es wäre wirklich schön, wenn wir im nächsten Jahr wieder ein wenig mehr Zulauf von anderen Schulen bekämen", wünschen sich Becker und Hellmich.

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