Begleitung für sterbende Menschen Der Beueler Hospizverein wird 20

Beuel · Am 6. März 2002 ging es los: Der Beueler Hospiz nimmt seine Arbeit auf. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, Menschen, die von Sterben, Tod, Abschied und Trauer betroffen sind, zu begleiten. Nach 20 Jahren zählt er zu den mitgliederstärksten Vereinen im Stadtbezirk.

 Vorsitzende und Koordinatoren des Vereins (v.l.): Bettina Gumme (1. Vorsitzende), Achim Spreer (stv. Vorsitzender), Silvia Link, Andrea von Schmude und Susanne Meesters (Koordinatorinnen).

Vorsitzende und Koordinatoren des Vereins (v.l.): Bettina Gumme (1. Vorsitzende), Achim Spreer (stv. Vorsitzender), Silvia Link, Andrea von Schmude und Susanne Meesters (Koordinatorinnen).

Foto: Rainer Schmidt

Am Sonntag, 6. März, gibt es für den Beueler Hospizverein etwas zu feiern: Der Verein wird 20. Am 17. Januar 2002 stellte Günter Pätz bei einer Versammlung seinen Satzungsentwurf vor und warb um Mitglieder für den neu zu gründenden Verein. Der Erfolg zeigte sich am 6. März 2002: 92 Menschen gründeten die „Ökumenische Initiative zur ambulanten Begleitung bei schwerer Krankheit, bei Abschied und Trauer“. Die Idee zu einer „Hospizinitiative“ hatte ursprünglich Pfarrerin Bärbel Krah. Nachdem sie beruflich nach Wuppertal gewechselt war, übernahm Günter Pätz die weitere Planung. Als erster Vorsitzender wurde Pätz, als sein Stellvertreter Diakon Klaus Behne von der katholischen Pfarrgemeinde Beuel in den Vorstand gewählt. Schon ein Jahr später hatte sich die Mitgliederzahl verdoppelt. Heute zählt der Beueler Hospizverein mehr als 300 Mitglieder und gehört damit zu den großen Beueler Vereinen.

Evangelische Gemeinde stelle einen Raum als Büro kostenlos zur Verfügung

Mit viel Engagement sorgte der erste Vorsitzende für Spenden, um die nötige finanzielle Grundlage für anstehende Kosten, wie beispielsweise die Einrichtung eines Büros, zu schaffen. Miete brauchte niemand zu bezahlt werden, da die evangelische Gemeinde Beuel für das Büro einen Raum kostenlos zur Verfügung stellte. Als Koordinatorin wurde Christiane Schilling eingestellt. Sie kümmerte sich um den Kontakt zwischen Hilfesuchenden und dem Verein und übernahm zusammen mit Pfarrer Ralf Günter die ersten Befähigungskurse für ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter.

Auf dringliche Bitte von Günter Pätz stellte sich im März 2008 Pfarrerin Bettina Gummel, die von Anfang an im Vorstand mitgearbeitet hatte, der Herausforderung und wurde von der Mitgliederversammlung zur Vorsitzenden gewählt. Als stellvertretender Vorsitzender rückte 2017 Achim Spreer nach. Zum heutigen Vorstand gehören außerdem: Katharina Fennekohl, Dorothee Haentjes-Holländer, Diakon Barthel Held, Ingrid Herrmannsen, Renate Hohmann, Hans-Günther Kost, Gisela Meuter.

Christiane Schilling entdeckte ihre Leidenschaft für die Hospizarbeit

Als Christiane Schilling im Mai 2007 ihre Tätigkeit als Koordinatorin aufgeben musste, war die Ärztin Silvia Link – Gründungsmitglied und schon als Urlaubs- und Krankheitsvertretung in der Arbeit erfahren – sofort bereit, einzuspringen. Schnell merkte sie, dass die Hospizarbeit ihre Leidenschaft wurde, sodass sie noch im selben Jahr die Koordination ganz übernahm.

„Nach 20 Jahren können wir feststellen: Wir sind gut angekommen in Beuel und vor allem gut angenommen. Dafür sind wir dankbar“, sagt Bettina Gummel. „Dankbar sind wir auch unseren Ehrenamtlichen, ohne die diese Arbeit nicht möglich wäre.“ Begonnen hat man im Jahr 2002 mit 15 Ehrenamtlern, heute sind es im Team fast 70 gut ausgebildete Menschen, die schwerkranke und sterbende Personen begleiten. „Weitere ehrenamtliche Mitarbeiter sind jederzeit willkommen. Wir bieten in regelmäßigen Abständen Vorbereitungskurse an“, sagt Koordinatorin Link.

Hospizverein arbeitet eng mit Ärzten zusammen

Der Beueler Hospizverein arbeitet eng mit Krankenhäusern und Ärzten, ambulanten Pflege- und Palliativdiensten, Palliativstationen und stationären Hospizen, Alten- und Behindertenheimen, Kirchen und Behörden sowie Krankenkassen und ihren Verbänden zusammen. Er ist vom Finanzamt Bonn-Außenstadt als gemeinnützig anerkannt.

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