Geburtstag von Günter Pätz Der Hospizverein liegt ihm am Herzen

BEUEL · Günter Pätz beendet nach 43 Jahren die Redaktionsarbeit bei "Gemeinde heute". Der ehemalige Präses feiert am Freitag seinen 88. Geburtstag.

 Die Arbeit am Computer scheut Günter Pätz bis ins hohe Alter nicht. So bleibt er mit seinen Freunden in Kontakt.

Die Arbeit am Computer scheut Günter Pätz bis ins hohe Alter nicht. So bleibt er mit seinen Freunden in Kontakt.

Foto: Barbara Frommann

Gewerkschaft, Kirche und Sport haben das Leben von Günter Pätz geprägt. Aus Beueler Sicht war sein Wirken in der Evangelischen Kirche besonders nachhaltig und wertvoll. Pätz, der am Freitag seinen 88. Geburtstag im Bonner Collegium Leoninum feiert, hat 43 Jahre lang die Gemeindezeitung gestaltet und mit Inhalten gefüllt. Nachdem er 25 Jahre lang sozusagen Chefredakteur und Herausgeber in Personalunion war, hat er bis vor wenigen Wochen noch die "Seite 2" mit eigenen Beiträgen lesenswert gemacht.

"Günter Pätz ist ein mutiger Pionier gewesen. Er hat unheimlich viel in Bewegung gesetzt. Er hat nicht nur geredet, sondern auch gehandelt", erinnert sich Bettina Gummel, Pfarrerin der Nommensenkirche in Pützchen.

Pätz hat eine Vita vorzuweisen, die ihresgleichen sucht: Er war 23 Jahre Presbyter in Beuel, 1985 und 1986 war er Präses der Evangelischen Kirche Beuel und somit der erste und bislang einzige Präses, der kein Geistlicher war.

Er trieb maßgeblich den Bau der Nommensenkirche voran und unterstützte damals die Arbeit des indonesischen Pfarrers Mangisi Simorangkir in Pützchen. Ihm folgte Bettina Gummel, der der "starke Mann in Pützchen ein wenig unheimlich war". "Ich lag damals falsch. Pätz hat mich unterstützt, gefördert und auch in Teilen geprägt. Ich bin ihm bis heute von Herzen verbunden", sagte gestern Bettina Gummel. Gemeinsam mit Pfarrer Walter Winheller wird sie den Jubilar heute besuchen.

2002 hat Pätz den Beueler Hospizverein gegründet, der seitdem eine unheimliche Erfolgsgeschichte geschrieben hat. Heute hat der Verein 256 Mitglieder und kümmert sich nach wie vor professionell und einfühlsam um schwer kranke Menschen, die ihr Leben in Würde in vertrauter häuslicher Umgebung beenden wollen.

"Nachdem unsere älteste Tochter an Krebs gestorben war, habe ich den Verein gegründet", erinnert sich Pätz. 2006 starb Ehefrau Ursula, mit der er fast 60 Jahre verheiratet war.

1978 hat Pätz die Tennisabteilung des TuS Pützchen gegründet. Noch heute hat er Kontakt zu einigen ehemaligen Spielern. Gefragt, warum er sich in so vielen Bereichen engagiert hat, antwortete der ehemalige Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS): "Das hat sich so ergeben, und ich bereue nichts davon. Bis zum heutigen Tag bekomme ich von den Menschen viel zurück."

Günter Pätz hat für seine Verdienste 1983 das Bundesverdienstkreuz am Bande vom damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens persönlich in der Villa Hammerschmidt verliehen bekommen. 1989 erhielt er von Bonns damaligen Oberbürgermeister Hans Daniels das Verdienstkreuz 1. Klasse.

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