Interview "Der Martinszug funktioniert nur, weil so viele ehrenamtlich im Einsatz sind"

Pützchen · Dirk Kohlhauf ist der St. Martin in Pützchen. Anke Vehmeier sprach mit ihm über sein Ehrenamt.

Wie lange brauchen Sie, bis Sie angezogen und geschnürt sind und aufgesattelt haben?
Kohlhauf: Ach, das geht eigentlich ganz schnell, so in drei bis vier Minuten bin ich angezogen mit Mantel, Brustpanzer, Helm und Schwert. Nur auf das Pferd zu steigen, das dauert noch mal fünf Minuten.

Was war die schönste Begebenheit als St. Martin?
Kohlhauf: Das war im vergangenen Jahr. Da wollte eine Mutter mich mit ihrer Tochter fotografieren. Die war so etwa drei Jahre alt und ich habe sie auf den Arm genommen. Die Mutter hat sich sehr gefreut und gerade noch rechtzeitig auf den Auslöser gedrückt, bevor die Kleine ein Schüppchen gemacht hat und in Tränen ausgebrochen ist.

Franz Müntefering hat gesagt, Parteivorsitzender sei "das schönste Amt neben Papst" - St. Martin zu sein, ist. . .
Kohlhauf: . . . nicht so ein großes Amt. Es ist eher ein schönes Ehrenamt, mit dem man den Kindern eine Freude machen kann. Ich würde es nie mit einem großen Amt wie Parteivorsitzender oder Papst vergleichen. Der Martinszug funktioniert nur, weil so viele, vor allem Eltern, ehrenamtlich im Einsatz sind.

Was ist das Besondere daran, St. Martin in Pützchen zu sein?
Kohlhauf: Ich bin mit Pützchen verbunden und freue mich, hier den Leuten Freude bereiten zu können. Hier ist ein schöner Zusammenhalt, so haben etwa der Förderverein der Marktschule, die Kirche und die Schützen etwas gespendet, damit der St. Martin ein schönes Kostüm hat und stattlich aussieht.

Gehen Sie im Karneval auch als St. Martin?
Kohlhauf: Nein, das mache ich nicht. Ich bin in Beuel immer beim LiKüRa-Zug mitgegangen und habe mich so verkleidet, wie meine Gruppe das vorher ausbaldowert hatte.

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