Kein Kontakt zum Investor Der Rathausvorplatz in Beuel ist für Politik "eine Enttäuschung"

BEUEL · Der Ärger um das Bauvorhaben Fachärztezentrum reißt nicht ab. Im Gegenteil: Jetzt formieren sich die Kritiker und machen ihrem Unmut Luft. Den Stein ins Rollen brachte die FDP mit einer Pressemitteilung. Darin wird vor allem die Anmutung des Rathausplatzes bemängelt.

"Wir sind mit dem Gesamtpaket am Beueler Rathaus - bestehend aus Ärztehaus, Rathausvorplatzgestaltung und Betreiber der Gastronomie auf dem Vorplatz - unzufrieden" erklärte die FDP-Ratsfrau Zehiye Dörtlemez.

Ihr Fraktionskollege Wilfried Löbach ergänzte: "Über die Außenfassade des Ärztehauses kann man geteilter Meinung sein. Eine ziemliche Enttäuschung ist jedoch der Rathausvorplatz. Das ist eine einzige Betonwüste geworden. Das war anders angekündigt. Von dem durch die Politik angemahnten Grün ist noch nichts zu sehen. Und wenn jetzt statt des erwarteten Cafés ein Fast-Food-Betrieb in dem Pavillon auf dem Vorplatz eröffnet, ist dies eine zusätzliche Enttäuschung. Das alles zusammen ist keine Aufwertung des Beueler Rathausbereiches."

Auf diese Stimmungslage stößt man auch bei den anderen Beueler Fraktionen. Bezirksbürgermeister Guido Déus (CDU): "Auch ich bin sehr verärgert über die jüngsten Entwicklungen. Vor rund acht Wochen saß ich mit dem Investor zusammen und habe bezüglich Fertigstellung und anderer Themen ganz andere Informationen erhalten." Dem ganzen Ärger "die Krone aufgesetzt" hat nach Ansicht von Déus die Ankündigung, dass die Fast-Food-Kette Subway (der GA berichtete) Ende des Jahres statt des versprochenen Cafés in den Pavillon einziehen wird.

Doro Schmitz (Die Grünen): "Wir haben uns mehr Grün gewünscht. Es müssen auf jeden Fall Pflanzkübel auf den Platz. Durch die Vermietung an Subway könnten wir ein Abfallproblem in der Innenstadt bekommen. Wir hätten lieber ein Eis-Café dort."

Ralf Laubenthal (SPD): "Wir haben keinen Einfluss auf die Auswahl des Mieters. Ich bin froh, dass endlich ein Mieter gefunden worden ist. Ein Leerstand an dieser Stelle wäre schlimm." Laubenthal hat die Verwaltung gebeten zu prüfen, ob die Stadt Sanktionen gegen den Investor wegen der nicht eingehaltenen Zusagen einleiten kann. Dieter Schaper (SPD): "Ich mache mir viel mehr Sorgen um die Rückseite des Rathauses. Dort sieht es viel schlimmer aus. Da muss dringend nachgebessert werden."

Der Investor selbst äußert sich nach wie vor nicht. Der General-Anzeiger wartet nunmehr seit zehn Tagen auf die Beantwortung eines Fragenkatalogs zu all diesen Themen.

Manfred Krahe, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Beuel, bestätigte, dass der Kontakt zwischen der Bonner Stadtverwaltung und dem Investor seit Wochen abgebrochen ist. "Im Dezember vergangenen Jahres lautete die Auskunft, dass im April alles fertig ist. Bis heute ist dieser Zustand aber nicht annähernd eingetreten", sagte Krahe. Für das an diesem Wochenende stattfindende Bürgerfest wird der Rathausplatz nur provisorisch abgenommen, weil es immer noch keinen Termin für die Endabnahme gibt.

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