Beueler Treff des GA Der See als Rückhaltebecken und Refugium

HOLZLAR · Fast zwei Stunden lang haben rund 60 Gäste am Mittwochabend beim dritten Beueler Treff miteinander diskutiert. Die Veranstaltung des General-Anzeigers fand im Wald-Café in Holzlar statt. Die Themen bestimmten die Bürger, die Moderation lag bei Redakteur Holger Willcke. Als Fachmann war Bürgervereinsvorsitzender Joachim Kuboth dabei.

Holzlarer See: Bezirksverordneter Michael Hiepler eröffnete die Wortbeiträge rund um das Thema Wasser. Es gebe ja Pläne, den Überlauf im Bereich des Holzlarer Sees zu schließen. "Am Wolfsbach ist das teilweise schon geschehen und führt jetzt bei Starkregen zu Problemen", sagte Hiepler. Früher sei das Wasser im Bach zwar bei Starkregen etwas verunreinigt gewesen, dafür aber hätten es die Leute nicht im Keller gehabt. Bezüglich der umstrittenen Pläne der Stadt, den See austrocknen zu lassen, um den Holtorfer Bach renaturieren zu können, meinte ein Bürger: "Der See müsste sowieso leer sein, da er als Rückhaltebecken gedacht ist." Joachim Kuboth freut sich dagegen über den vollen See: "Stellen Sie sich mal die Schlammmassen vor, die wir sonst bei dem Unwetter im Juni gehabt hätten."

Kanalsystem: "Die Entwässerung ist im ganzen Ort ein Problem", meinte Michael Hiepler. Wenn der eine Nachbar aufrüste, habe der andere Nachbar das Wasser im Garten. Die Rückstaubecken funktionierten, so lange es keinen Starkregen gebe. "Die Stadt sollte maßvoll die Abwassergebühren erhöhen, damit sie einen vernünftigen Ablauf für das Wasser schaffen kann", sagte Hiepler. Viel Applaus erhielt Kuboth für seine Aussage, die Kanäle seien trotz diverser Neubauten nie vergrößert worden. Rentner Heinz-Jürgen Jost stellte noch einmal seine Zisternen-Lösungen für den Garten vor (der GA berichtete) und bot den Anwesenden kostenlose Beratung an.

Bäche: Ein Anlieger des Alaunbachs kritisierte, dass die Bachläufe nicht gepflegt seien. Dabei richtete er sich an die Mitbürger: "Ich sehe oft, dass Leute Grünabfall im Bach entsorgen, der schwemmt das Material dann mit und es sammelt sich an den Gittern." Die seien bei Starkregen verstopft, und das Wasser gelange dann auf die Grundstücke. Eine andere Frau erboste sich, dass die Stadt Bonn Ablaufbecken und Bäche viel zu selten reinige: "Dadurch haben wir auch Ratten."

Bolzplatz: Wie bereits berichtet, sind die Fronten zwischen Bolzplatzbefürwortern und -gegnern verhärtet. Eine Holzlarerin betonte, dass die Kirchwiese immer Bolzplatz gewesen sei und Kuboth ergänzte, es sei von der Stadt versäumt worden, bei Ausweisung des Baugebietes die Festwiese offiziell in einen Bolzplatz umzuwidmen. Moderator Willcke meinte, man solle nach so vielen Jahren besser einen Kompromiss finden; vielleicht in dem man das Streitwort Bolzplatz fallenlasse.

Flugplatz: Obwohl sich viel getan habe, stören sich die Holzlarer an der Platzrunde der Flieger aus Hangelar. "Die Flugzeuge sind schon lange da, aber das Verbot der Gyrokopter müsste man doch wenigstens durchsetzen können", sagte ein Bürger. Sankt Augustin blockiere, meinte Kuboth und forderte, dass die Stadt Bonn als größter Anteilseigner mehr Druck ausübe. "Da muss eben der Oberbürgermeister mal selbst in eine städteübergreifende Sitzung gehen und nicht irgendeinen Mitarbeiter schicken."

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