Brotprüfung in der Bank Die Bäckerinnung testet in Sparkassenfiliale Brot, Stollen und Brötchen

BEUEL · Der ein oder andere Bankkunde schaute sich leicht verwirrt um, ob er vielleicht aus Versehen ins falsche Gebäude gegangen war: Köstlicher Duft von frisch Gebackenem strömte den Kunden der Beueler Geschäftsstelle der Sparkasse Köln-Bonn am Donnerstag und Freitag beim Betreten der Filiale entgegen.

 Bäckermeister Wolfgang Schlösser (links) und Prüfer Karl-Ernst Schmalz in der Bank.

Bäckermeister Wolfgang Schlösser (links) und Prüfer Karl-Ernst Schmalz in der Bank.

Foto: Leif Kubik

Verlaufen hatten sich die Bankbesucher allerdings nicht, denn in der Schalterhalle fand am Donnerstag und Freitag die Brot-, Brötchen- und Stollen-Prüfung der Bäckerinnung Bonn/Rhein-Sieg statt.

Zwölf Bäckereien nahmen in diesem Jahr teil, 163 Backwaren waren zu prüfen, darunter 31 Brötchen, 117 Brote und 15 Stollen. "Okay, in den letzten Tagen waren es ziemlich viele Stollen. Da wächst natürlich die Lust auf etwas Herzhaftes", lacht Karl-Ernst Schmalz als er gefragt wird, ob er denn am Abend überhaupt noch Brot sehen könne. "Aber grundsätzlich esse ich jeden Tag Backwaren. Und zwar nicht nur beruflich, sondern, weil ich den Geschmack von frischem Brot einfach liebe." Schmalz ist einer von deutschlandweit drei Brotprüfern. Der gelernte Bäckermeister prüft seit 23 Jahren Backwaren in Westfalen, im Rheinland und Saarland sowie im gesamten Südwesten Deutschlands.

Bei dem Brottest wird die Qualität der Backwaren anhand von sechs Kriterien geprüft: Geschmack, Form und Aussehen, Oberflächen- und Krusteneigenschaften, Lockerung und Krumenbild, Struktur und Elastizität sowie der Geruch. Das Ziel der Brottester ist es, Bäckereien dabei zu helfen, ihre Produkte zu verbessern. Nur wenn die Prüfer das Brot für gut oder sehr gut befinden, erhält die Bäckerei das begehrte IQBack-Siegel.

Das Brotangebot ist in den letzten Jahren immer breiter geworden, vom "Buddha-Brot", einem kleinen Kastenbrot mit einem Miniatur-Buddha obendrauf bis zum "Mucher Heufresser" reichen die Einreichungen aktuell. "Das Entscheidende ist und bleibt aber die Kruste", erläutert Schmalz sein wichtigstes Qualitätskriterium. "Bei einem guten Brötchen sollte sie zum Beispiel etwas dunkler und nicht, wie viele Käufer meinen, schön hell sein. Egal, ob Brot oder Brötchen: Die Kruste schützt das Produkt vor äußeren Einflüssen und die Feuchtigkeit gelangt nicht so schnell hinaus. Rösches Brot bleibt einfach länger frisch!"

Testergebnisse online

Das Institut für die Qualitätssicherung von Backwaren (IQBack) führt im Auftrag des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks in ganz Deutschland Qualitätsprüfungen von Backwaren durch, an denen sich handwerkliche Bäckereien auf freiwilliger Basis beteiligen können.

Die Ergebnisse des aktuellen Tests sind ab Samstag auf www.brot-test.de zu finden.

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