Umplanung des Ledenhofs Die Grünen bleiben hart

BEUEL · Alle Beschwörungsversuche von CDU, SPD, FDP und Stadtverwaltung haben am Mittwochabend nicht gefruchtet: Die Beueler Grünen wollen mehr Informationen zu der geplanten Umstrukturierung des Ledenhofgeländes in Vilich. Deshalb verweigerten sie in der Sitzung der Bezirksvertretung ihre Zustimmung zur Einleitung des erforderlichen Planverfahrens.

 Das Luftbild zeigt die heutige Bebauung des Areals, die Grafik rechts die Planung für die künftige Bebauung der Fläche.

Das Luftbild zeigt die heutige Bebauung des Areals, die Grafik rechts die Planung für die künftige Bebauung der Fläche.

Foto: privat

"Wir wollen mehr Einfluss nehmen und die Bedenken der Bürger berücksichtigt wissen", erklärte die Stadt- und Bezirksverordnete Doro Schmitz.

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) will das Gelände an der Stiftsstraße an den Wohnungsbau-Investor NCC verkaufen, damit das Areal einer neuen Nutzung zugeführt werden kann. Geplant sind verschiedene Wohnformen für 310 Menschen, unter anderem auch gemeinschaftliches Wohnen von Behinderten und Nichtbehinderten.

SPD-Fraktionschef Dieter Schaper hatte noch während der Sitzung versucht, den grünen Koalitionspartner umzustimmen - vergebens. "Ich will für das Projekt werben, weil es mir an dieser Stelle sinnvoll erscheint. Die Menschen in Bonn benötigen dringend neuen, bezahlbaren Wohnraum. Die Ideen des Investors sind vielversprechend, Details lassen sich im Planverfahren ändern", sagte Schaper. Ratsherr Reinhard Limbach (CDU) forderte alle Fraktionen auf, den Startschuss für das Verfahren zu geben: "Wir legen uns damit auf nichts fest. Die Bürger werden im Rahmen der Bauleitplanung beteiligt und können auf den Entwurf einwirken."

Zehiye Dörtlemez (FDP) sprach sich zuerst für eine Vertagung aus, ließ sich dann aber von Natascha Rohde vom Planungsamt überzeugen. Die Stadtplanerin versicherte, dass sich die Verwaltung alle Anregungen und Bedenken bei der Bürgerinformationsveranstaltung in der vergangenen Woche notiert habe und diese Fragen mit dem Investor besprochen würden. "Ich biete danach eine Bürgerversammlung an und werde die Ergebnisse vorstellen", sagte Rohde zu. Sie appellierte wie auch CDU-Ratsherr Georg Fenninger an die Politiker, dem Investor ein Signal für die Einleitung weiterer Planungsschritte zu geben.

Die Grünen blieben hart und baten die Verwaltung, alle noch offenen Fragen zur Massivität der Bebauung, zur Verkehrslenkung und zu Umweltschutzaspekten bis zur nächsten Sitzung der Bezirksvertretung im Mai zu klären und die Ergebnisse dann vorzustellen. Diese Zeit müsse man sich nehmen, um dieses große Bauvorhaben verantwortungsvoll vorzubereiten. Dieter Schaper erklärte dann: "Wenn unser Partner diese Zeit braucht, müssen wir dem Vertagungswunsch zustimmen." So geschah es auch: CDU und FDP stimmte der Einleitung des Planverfahrens zu, SPD und Grüne stimmten dagegen und damit für den Bürgerantrag des Bürgervereins Vilich, der ebenfalls eine Vertagung beantragt hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort