Straßenporträt Die Königswinterer Straße ist Hauptverkehrsader mit viel Gewerbe

BEUEL · In lockerer Reihenfolge stellt der GA die wichtigen Verkehrsadern vor, die Beuel durchziehen - sei es die Königswinter Straße, die Friedrich-Breuer-Straße oder die Siegburger Straße. Wir beginnen mit der Königswinterer Straße im Abschnitt zwischen B 56 bis Limperich.

 Nora Weyer, Angestellte der Lasertag-Arena zum Standort Königswinterer Straße: "Für die Arena brauchten wir eine große Fläche, gute Erreichbarkeit mit Bus, Bahn und Auto, Parkplätze und eine Lärmtolerante Umgebung: Das alles haben wir hier vorgefunden."

Nora Weyer, Angestellte der Lasertag-Arena zum Standort Königswinterer Straße: "Für die Arena brauchten wir eine große Fläche, gute Erreichbarkeit mit Bus, Bahn und Auto, Parkplätze und eine Lärmtolerante Umgebung: Das alles haben wir hier vorgefunden."

Foto: Leif Kubik

Das „Kübler-Eck“ war lange Jahre so etwas wie das Tor zur Königswinterer Straße. „Immer, wenn Lohntütenball bei dem Chemieunternehmen Marquart war, ging es in der Schankwirtschaft meines Großonkels hoch her“, erinnert sich Bernd Kübler. Die Gaststätte und auch das Chemiewerk sind mittlerweile Geschichte, und so beginnt der bebaute Teil der Straße, die das rechtsrheinische Bonn vom Beueler Zentrum bis nach Oberkassel verbindet, heute mit einer großen Brachfläche.

Schön ist das nördliche Ende der Straße, die an der Kreuzung der Bundesstraße 56 ihren Anfang nimmt, wahrlich nicht. „Alles sieht mehr nach Schmuddelecke aus als nach Geschäftsstraße“, bedauert auch Kübler, der in den Gebäuden rund um die frühere Eckkneipe bereits in dritter Generation einen Zweiradhandel betreibt. Politik und Verwaltung diskutieren seit Jahren darüber, wie Beuels wichtigste Nord-Süd-Verkehrsachse nicht nur für die künftigen Mobilitätsanforderungen am besten auszubauen ist, sondern auch, welche Gewerbe auf den Freiflächen zwischen Bahnhof und dem Gelände der an die Brachfläche angrenzenden Tapetenfabrik angesiedelt werden sollen.

Kreuzung zu Beginn soll Kreisel werden

Durch den geplanten Autobahnanschluss an die Maarstraße, den begonnenen Bau der S-Bahn-Linie 13 und den bereits erfolgten Umzug des Pantheon-Theaters rücken die ersten anderthalb Kilometer der insgesamt knapp sechs Kilometer langen Straße verstärkt ins Blickfeld.

Dem ersten Eindruck nach beginnt die Königswinterer Straße eigentlich erst an der Kreuzung mit der Siegburger Straße. Die will die Verwaltung gemäß den im Frühjahr vorgestellten Planungen in einen Kreisverkehr umwandeln. Bei Bernd Kübler lösen die Planungen gemischte Gefühle aus: Der Zweiradhändler betreibt nämlich genau auf der Ecke sein Piaggio-Center.

„Dass hier etwas passieren musste, ist klar“, sagt der Geschäftsmann und verweist auf die wenig attraktive Kreuzung vor seinem Geschäftshaus. Grundsätzlich befürworte er die Planungen und insbesondere den Kreisverkehr. Wenn er jedoch an die Kosten denke, werde ihm ganz anders. Die geplanten Maßnahmen führen nämlich dazu, dass die anliegenden Grundstückseigentümer von der Stadt zur Kasse gebeten werden.

Auch nach Umbau wohl kein Promeniermeile

Die Höhe der anfallenden Beiträge wird laut Verwaltung bei 30 bis 80 Prozent der anrechnungsfähigen Baukosten liegen. Und die kalkuliert die Verwaltung derzeit mit zwischen rund 3,85 bis 4,4 Millionen Euro, je nachdem, ob ein von der Beueler Politik geforderter Busbahnhof auf dem Bahnhofsgelände gleich mitgebaut wird oder nicht.

Zum Promenieren dürfte der Nordteil der Königswinterer Straße allerdings auch nach den Umbaumaßnahmen nicht einladen. An ein Ensemble von Wohngebäuden, das zum Teil aus der Gründerzeit stammt, schließt sich nach der Einmündung der Thiebesstraße das Firmengelände von Kessko an. Seit dem Jahr 1905 produziert das Familienunternehmen auf dem Gelände Backzutaten.

In den schmucklosen Zweckbauten, die in Richtung Süden folgen und die den größten Abschnitt der „Einkaufsstraße“ ausmachen, hat sich ein interessanter Mix herausgebildet. Vom Tattoo-Studio „Needful Ink“ über Weinhändler, einen Baumarkt bis zur Spielarena „Lasertag“ reicht die Bandbreite. Auf rund 700 Quadratmetern betreibt zum Beispiel Paul Homeyer unter dem Namen des Traditionsunternehmens „Berthold“ sein Fachgeschäft für Böden, Türen und Parkett. Weiter südlich findet man zwei Sportstätten, den „Sporttreff“, geführt von Guido Beyer und Michael Jaschik, sowie das „Boulders Habitat“ von Christoph Klein und seinem Kompagnon Sascha Podeiko.

In Richtung Maarstraße stehen schmucklose Unterstände auf dem Bahnhofsgelände. Es folgen eine Autowaschanlage, eine Tankstelle, ein Baumarkt, ein Autohaus sowie diverse Fast-Food-Angebote. Kundenmagnet im Bereich der Einmündung Auf dem Grendt ist der Karnevalsausstatter Deiters. Klang und Renommee über Beuels Grenzen hinaus hat der Piano-Handel Rumler im benachbarten Geschäftshaus.

Für unsere Porträtserie haben wir die Königswinterer Straße in drei Abschnitte geteilt. Die zwei weiterern Artikel zur Königswinterer Straße folgen in Kürze

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