Weihnachten kann kommen Die Krippe von Sankt Peter in Vilich ist fertig

Vilich · Das Krippenteam der Stiftskirche Sankt Peter arbeitet seit vielen Wochen an den Motiven und Landschaften der Krippe. Diese Tradition wird von zahlreichen Frauen hoch gehalten. Bis Anfang Februar ist die Krippe zu sehen.

 Valeska Graumann-Völke (links) und Halina Gola sorgen dafür, dass auch kleinste Details in der Krippen-Landschaft stimmen.

Valeska Graumann-Völke (links) und Halina Gola sorgen dafür, dass auch kleinste Details in der Krippen-Landschaft stimmen.

Foto: Rainer Schmidt

Nun steht sie wieder, die große Krippe in der katholischen Pfarrkirche Sankt Peter in Vilich. Nicht erst seit heute oder gestern, sondern bereits seit dem 1. Advent verdeckt sie den Marienaltar. „Schon in der Adventszeit sollen die bildlichen Szenen, passend zur Liturgie, auf die Geburt Jesu hinführen“, erklärte Doris Busse aus dem Krippenteam. Die Verkündigung an Maria, die Begegnung von Maria und Elisabeth, der Mutter des Hl. Johannes des Täufers, sowie die Herbergssuche, das waren die Themen für die Adventssonntage.

Den Höhepunkt bildet schließlich die Darstellung der Geburt Jesu. „Doch für diese Woche haben wir Maria zwar schon wieder schlanker gemacht, aber das Jesuskind noch nicht in die Krippe gelegt“, berichtet Busse über den Arbeitsfortschritt. Zum 6. Januar folgt die Anbetung der Heiligen Drei Könige, später die Darstellung im Tempel und die Flucht nach Ägypten. Da die Krippe in Vilich bis zum Adelheidisfest Anfang Februar aufgebaut bleibt, wird seit 2009 auch das Wirken der Heiligen Adelheid in Vilich nachgestellt. „Von Woche zu Woche wird die Krippe umgebaut, die Krippenfiguren getauscht, ergänzt, ersetzt oder umgezogen“, erklärte Busse.

Bereits im September beginnen in Vilich in einer ‚konstituierenden Sitzung‘ des Krippenteams, zu dem Editha Hoschützky, Martina Timmermann, Doris Busse, Ursula Weyrather, Valeska Graumann-Völkel, Renate Völkel und Halina Gola gehören, die Vorbereitungen, um die Krippe ab dem 1. Advent zeigen zu können. Dann wird geplant, werden erste Arbeiten, die meistens mit dem Hinter- oder Untergrund zu tun haben, bereits durchgeführt. „Viele Dinge können wir dann noch bei einer Tasse Kaffee im Garten erledigen“, sagte Ursula Weyrather, die die Kleidung für alle Figuren anfertigt. „Das soll historisch passen und dennoch bunt im Gesamtbild wirken“, erläuterte sie ihre Arbeit.

Figuren sind beweglich

Die andere Künstlerin ist Martina Timmermann, die die Hintergrundbilder, malt. Einige Bilder, verrät sie, wechseln jedes Jahr passend zu den jeweiligen Evangelien. „Die meisten Figuren der Krippe wie die Heilige Familie, die Hirten, die Heiligen Drei Könige und nahezu alle Tiere stammen von der bekannten Kölner Krippenkünstlerin Lita Mertens“, berichtete Editha Hoschützky, die im Krippenteam gern als das wandelnde Lexikon bezeichnet wird.

Die Vilicher Krippe entstand zwischen 1964 und 1970. Die Figuren sind bewegliche Gliederpuppen. Besonders bemerkenswert sind die fein geschnitzten Gesichter und filigranen Hände und Füße. Die Beweglichkeit der Krippenfiguren erlaubt es, sie in verschiedenen Positionen zu präsentieren. Außerdem ist durch die wechselnde Kleidung, die für die vielfältige Szenerie jeweils hergestellt wurde, eine unterschiedliche Verwendung der Figuren möglich. Doch das Kamel bleibt immer ein Kamel. Es konnte dank eines großzügigen Spenders 2009 aus einer Werkstatt in Ammergau angeschafft werden. Zusammen mit den Heiligen Drei Königen steht es am Weihnachtsbaum beim Altar.

Wechsel im Hintergrundbild

Vor dem Hintergrund der Vorbereitungen für den Jahrtausendwechsel trat damals die historische Dimension der christlichen Glaubensgeschichte in den Blickpunkt der Überlegungen für die Krippengestaltung. Da die Kirche St. Peter auf eine über 1000-jährige Tradition zurückblicken kann, entstand der Gedanke, die Darstellung der Geburt Jesu in den Rahmen des historischen Torbogens, der ehemals als Teil der Immunitätsmauer Zugang zum Adelheidisstift bot, zu verlegen.

Den Hintergrund der Krippe bildete früher das Bild der Stiftskirche St. Peter, seit 2006 jedoch das Adelheidisstift. „Wir wollen mit dieser Kulisse die Verbindung herstellen zur Historie im Ort“, erklärte Doris Busse. Was dem Team voll und ganz gelungen ist und was von den Besuchern, nicht nur von denen aus Vilich, alljährlich zu Recht bewundert wird.

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