Zwischen Palmen, Zelt und Disco-Fox Die Rheinaustraße verwandelt sich in eine Partymeile

BEUEL · Nach "Zug und Sturm" zog es die Jecken zur inoffiziellen Beueler Partymeile. Diese beginnt geografisch gesehen am Restaurant Dante, zieht sich hin zum Rhein und geht mit Zwischenstationen bis zum Bahnhöfchen.

Gefühlte 30 Grad wärmer als draußen war es im Zeughaus der Beueler Stadtsoldaten. "Ich bin das erste Mal hier, meine Kollegin Heike hat mich mitgenommen", sagte Hilde Paffenholz, die mit weiteren Kollegen der Barmer Ersatzkasse unterwegs war. "Die Musik ist gut, man kann schunkeln und singen", sagte Paffenholz begeistert.

Rund 900 Feierwütige erwartete Veranstaltungsleiterin Snesch Stipic im Bahnhöfchen. "Wir haben zwei beheizte Zelte, eines mit Karnevalsmusik und eines mit Karnevals-Charts", sagte Stipic. Rund 80 Prozent der Karten seien über den Vorverkauf weggegangen. "Um Mitternacht ist Schluss bei uns wegen der Nachbarn", so die Veranstaltungsleiterin.

"Ende offen" lautete dagegen die Devise im "Schröder's". Im siebten Jahr machten Wolfgang Maas und sein Team mit auf der Feiermeile. "Wir nehmen aber keinen Eintritt, sondern erheben nur einen Mindestverzehr, damit die Jecken nicht nur unsere Toiletten nutzen", sagte Maas.

In Sachen WC hatte die "Rheinlust" Neues zu melden. "Klopapier gegen Schutzgebühr an der Theke" stand auf Zetteln an den Dixie-Klos zu lesen. "Wir geben für 50 Cent ganze Rollen raus", sagte eine Kellnerin. Im vergangenen Jahr seien sämtliche Klos mit dem - umsonst ausliegenden - Papier verstopft gewesen. Da der Biergarten wie immer überdacht war, standen viele Karnevalisten an die alten Bäume gelehnt.

Im Brückenforum konnten die Jecken sogar unter Palmen träumen. Diese hatten die Veranstalter im Saal platziert. Und an der Waikiki-Bar ließ die Feiernden das - mittlerweile - schlechte Wetter draußen ziemlich kalt. Den Raum-Vorteil nutzten die Tanzwütigen zum Disco-Fox. Den "Adler" gegenüber steuerte eher die ältere Generation an - die jedoch nicht minder jeck war.

Gestern war die Rheinaustraße autofrei. So kamen auch die nicht mehr ganz Nüchternen sicher von A nach B. An der Ecke zur Friedrich-Breuer-Straße stärkten sich die Heimkehrer noch schnell mit Cevapcici.

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