Gewerbegebiet Beuel-Ost Die Unzufriedenheit ist geblieben

BEUEL · Müll, Abfälle, Falschparker, Temposünder, Bauruinen - im Gewerbegebiet Beuel-Ost sind viele Firmenbesitzer und Anwohner seit Jahren unzufrieden. Der Unmut gipfelte im Frühjahr in einem Protestschreiben der Beueler Wirtschafts- und Interessengemeinschaft (BWI).

 Wirtschaftsförderin Victoria Applebee (stehend) erläutert den Gewerbetreibenden die städtischen Maßnahmen im Gewerbegebiet Beuel-Ost.

Wirtschaftsförderin Victoria Applebee (stehend) erläutert den Gewerbetreibenden die städtischen Maßnahmen im Gewerbegebiet Beuel-Ost.

Foto: Holger Willcke

Daraufhin beauftragte die Bezirksvertretung Beuel die zuständigen Fachämter, eine Bürgerversammlung im Rathaus durchzuführen.

Die Zustände in Bonns größtem Gewerbegebiet haben deshalb am Dienstagabend im Rathaus zu einer ausführlichen Aussprache zwischen den Gewerbetreibenden in Beuel-Ost und zahlreichen Vertretern der Stadtverwaltung geführt. Mitarbeiter der Fachämter haben zuerst ihre in den vergangenen Jahren angeordneten Maßnahmen vorgetragen.

Wirtschaftsförderin Victoria Applebee: "Das Gewerbegebiet hat in den vergangenen Jahren eine deutliche Aufwertung erfahren - durch Firmenneubauten, Sanierungen und städtische Aktivitäten." Bei so manchem älteren Betrieb könne man wegen des Bestandsschutz nicht viel erreichen.

"Die Stadt kann nicht bei allen Problemen eingreifen, weil es manchmal keine Einwirkungsmöglichkeiten gibt", so Applebee. Die Probleme im Gewerbegebiet würden sich aber nur in einigen wenigen Straßen abspielen, dort würden Gesetze und Regeln nicht eingehalten. Dann waren die Bürger am Zug. Viele Wortmeldungen gaben allerdings ein anderes Bild als das von der Stadt dargestellte.

Die Diskussionsteilnehmer listeten die gleichen Mängel wie im Frühjahr auf. Dann sprachen die Geladenen zwei andere Themen an, die ihnen ebenfalls seit Jahren unter den Nägeln brennen: Der geplante Anschluss der Maarstraße an die Autobahn 59 und die beabsichtigte Reduzierung der Geschwindigkeit auf Tempo 30 auf einem Teilstück der Königswinterer Straße. Beim Maarstraßenanschluss wurde hinterfragt, ob die seit drei Jahrzehnten existierende Planung den heutigen Verkehrsverhältnissen noch entspricht. BWI-Chef Ralf Becker: "Kann uns jemand mitteilen, wann denn nun mit dem Maarstraßenanschluss gerechnet werden kann?"

Helmut Haux vom Stadtplanungsamt erinnerte daran, dass die Planung ausschließlich beim Landesbetrieb Straßenbau liege. "Der Stadt wurde kürzlich mitgeteilt, dass sich die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens noch einmal verzögert und wohl erst für Dezember 2014 vorgesehen ist", so Haux. Mit einem Baubeginn sei frühestens 2017 zu rechnen.

Thomas Gerwing, Geschäftsführer der Firma Gerwing und Söhne, sprach sich gegen Tempo 30 auf der Königswinterer Straße aus: "70 Prozent des Lkw-Verkehrs fahren Richtung Süden zur Autobahnauffahrt in Ramersdorf. Eine Temporeduzierung macht da keinen Sinn, ein zügiger Bau des Maarstraßenanschlusses hingegen schon." Haux deutete an, dass die Verkehrsführung im gesamten Bereich neu gestaltet werden müsse.

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