Boucherie und Rotisserie Schlobach Edel-Metzgerei verkauft hochpreisiges Fleisch in Beuel

Beuel · Marcus Schlobach und Songül Ballikaya haben in Beuel die Boucherie und Rotisserie Schlobach gegründet. Die beiden Inhaber wollen die Bonner mit ihrer Edel-Metzgerei zu gutem Essen führen.

Koch und Fleischsommelier Sebastian Lange-Ruiz, Songül Ballikaya und Marcus Schlobach betreiben eine Edel-Metzgerei in Beuel.

Koch und Fleischsommelier Sebastian Lange-Ruiz, Songül Ballikaya und Marcus Schlobach betreiben eine Edel-Metzgerei in Beuel.

Foto: Maximilian Mühlens

Zwei Männer bleiben auf der Friedrich-Breuer-Straße in Höhe der Hausnummer 16 stehen und schauen interessiert in die dortige Boucherie Rotisserie Schlobach. Dort hängt in einem sogenannten „Dry Ager“ (Reifeschrank) ein großes Stück vom Rücken eines Simmentaler Rindes und reift. Die beiden Männer scheinen beeindruckt, man hört das Wörtchen „köstlich“.

Alleine dadurch, dass sich die beiden Männer für dieses imposante Stück Fleisch interessieren, haben Marcus Schlobach und Songül Ballikaya mit ihrem exklusiven Geschäft im Herzen von Beuel ihr Ziel erreicht: Sie wollen die Bonnerinnen und Bonner davon überzeugen, dass Essen vor allem etwas mit Genuss zu tun hat. Am 3. Dezember eröffneten ihre Boucherie und können sich seitedem über großen Zuspruch freuen.

Die beiden Inhaber vertreten die Meinung, dass Fleisch ein Genussmittel und kein Nahrungsmittel ist. Schlobach findet, dass zweimal in der Woche Fleisch auf dem Teller reiche, außerdem könnte es zweimal Fisch und dreimal in der Woche ein vegetarisches Essen geben. Denn das Geld, das man für fünf bis siebenmal Fleisch in der Woche investiert, könnte man auch in „echten Fleischgenuss“ investieren.

Die Boucherie ähnelt einer Metzgerei, doch die Betitelung ist fehl am Platze. Denn in der Auslage liegt nur ausgewähltes Fleisch, eine Theke weiter gibt es Oliven, besondere Dips, Pasten, Cremes und Schafskäse. Die Preise sind entsprechend höher angesiedelt. Ein Kilogramm des kanadischen Bison-Fleisches kostet 132 Euro. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings auf regionale Produkte. Dem Kunden kann jederzeit die Herkunft des Fleisches erklärt werden. So kommt das Schweinefleisch von Fleisch Peters in Winterspelt, Geflügel, Kaninchen und Lamm von Lapinchen in Euskirchen. Das Brot, das über die Ladentheke geht, stammt von der Bäckerei Schlösser, das extra für die Boucherie gebacken wird. „Wir haben bewusst immer nur eine kleine Menge an Produkten in der Auslage liegen“, erklärt Marcus Schlobach. So soll der Blick auf das Wesentlich gelenkt werden: Nämlich den Genuss des Besonderen.

Mit der Boucherie hat sich Schlobach einen Traum erfüllt. Die vergangenen 18 Jahre hat er bei der Telekom gearbeitet, gutes Essen war bei ihm aber „schon immer ein Thema“. Er fragte sich, ob Bio wirklich die letzte Antwort sei - mit seinem Geschäft, dass er mit seiner Frau Songül Ballikaya führt, versucht er eine Antwort zu finden. „Wir achten darauf, dass die Tiere so artgerecht wie möglich leben durften: Ein Leben, dass es wert ist zu leben. Dies bedeutet nicht immer Bio. Wohl aber, dass die Tiere stressfrei gelebt haben“, erklärt Schlobach. Um das zu überprüfen, arbeiten sie nur mit Lieferanten zusammen die sie kennen und die sie auch regelmäßig besuchen. Dass das Geschäft inmitten von Beuel eröffnet hat, war eher Zufall. „Wir haben uns erst nach einer Immobilie in Bad Godesberg oder in der Bonner Südstadt umgeschaut, bis wir hier auf das Ladenlokal aufmerksam geworden sind“, sagt Songül Ballikaya.

Unterstützt wird das Team von Koch und Fleischsommelier Sebastian Lange-Ruiz. Er berät die Kunden zum jeweiligen Fleisch und wie man dieses auch richtig zubereitet. „Wir verkaufen hier hochwertige Produkte, die unbedingt richtig zubereitet werden müssen, damit sie ihren vollen Geschmack entfalten“, so Lange-Ruiz. Damit die Kunden die Angst vor der Zubereitung des besonderen Fleisches verlieren, bietet das Team einen Mittagstisch an, bei dem die Gäste dem Koch zusehen dürfen. Das System des „Front Cookings“ war den Inhabern besonders wichtig. Die Gäste sitzen alle gemeinsam an einem imposanten Holztisch und kommen so nicht nur untereinander ins Gespräch, sondern auch mit dem Team der Boucherie. „Bislang habe ich es noch nicht erlebt, dass einer unserer Gäste sich mit dem Handy oder dem Laptop beschäftigte. Sie haben sich immer alle unterhalten“, so Schlobach. [Link auf http://www.genuss-gesellschaft.de/]

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