Fünf Termine an einem Tag Ein ganz normaler Karnevalssonntag mit Liküra-Prinzessin Sarah I.

LIKÜRA · Letzte Vorbereitungen für die Sonntagstour der Liküra-Prinzessin: Sitzen die Hütchen bei den Seerosen von der Maar? Sind die Orden komplett? "Den Liküra-Orden zu vergessen ist eine Todsünde", meint Marion Schild-Lanz von der Liküra-Ehrengarde. Es geht zu fünf Veranstaltungen, da muss man ja auch zeigen können, wo man hingehört.

Liküra Sarah I. kommt gut gelaunt mit ihrer Schwester und Pagin Jasmina in die Gaststätte Op d'r Eck, in der die Prinzessin Quartier bezogen hat. Es kann losgehen. Die zweite Pagin Michelle kann nicht mitfahren, weil sie Frühschicht im Krankenhaus hat. Nach dem karnevalistischen Wochenende hat Sarahs Stimme diesen gewissen Tina-Turner-Charme. Der kommt aber bei allen Stationen gut an, denn eine gute Prinzessin zeichnet auch aus, dass sie gut feiern kann.

Beim ersten Termin, dem Jubiläumsempfang der Ramersdorfer Junge, trifft sie auch auf Kinder-Liküra Carolin Michelle I. Die Fünfjährige ist richtig gut drauf. Sie und Sarah kennen sich inzwischen gut, da lässt sich die kleine von der großen Liküra nach dem Gruppenfoto auf der Terrasse der Ramersdorfer Kommende auch beim Treppensteigen helfen, damit ihr Kleidchen nicht dreckig wird.

"Noch ein Käsebrötchen to go?", fragt Tschangis Kramer vom "Bordpersonal" des Liküra-Busses, als man die Kommende wieder verlässt. "Die Regel ist: Wenn es etwas zu essen gibt heißt es zugreifen. Man weiß nie, wann man das nächste Mal etwas bekommt." Anders als in Ramersdorf - bei einem Empfang bleibt man halt etwas länger - ist der Auftritt im Pützchener Gemeindezentrum bei der Sitzung der Durschlöscher zur Verleihung des Bönnschen Clowns recht schnell vorbei.

Von dort geht es weiter zum Gasthaus Zur Linde in Rheidt, wo das Festkomitee Rheidter Karneval seinen 17. Frühschoppen ausrichtet. Die Liküra besucht die Veranstaltung seit mehreren Jahren. "Es ist ein guter Kontakt zum Festausschuss entstanden", sagt Konrad Brock vom Karnevals-Festkomitee. Volle Bude auch dort, rund 300 Leute jubeln Sarah zu, die zeitgleich mit den Ennertfunken vorgefahren ist. Man tauscht Orden aus und Bützje und geht mit einer Einladung von Prinz Reinhold I. aus Niederkassel-Ranzel zu einem Prinzenempfang am 23. Februar wieder hinaus.

Zwei Kinderveranstaltungen stehen noch an. Im katholischen Pfarrheim Oberkassel geht es beim Kinderkarneval der Kaasseler Jonge mitunter weder vor noch zurück, so voll ist es dort. Endlich kommen die Körbe mit Popcorn, Gummibärchen und Erdnussflips zum Einsatz.

Beim letzten Termin im Beueler Rathaus bei der KG Sternschnuppen trifft ihre Lieblichkeit spät ein, es sind nicht mehr viele Kinder da. Sie feuert, wie schon in Oberkassel, die Tänzerinnen der Liküra-Ehrengarde an. Eine davon, die neunjährige Paula, ist erstmals den ganzen Tag dabei. Viel stehen, zweimal tanzen und immer lächeln, das ist ganz schön anstrengend. Am Ende ist sie wirklich geschafft.

Sarahs Stimme hat im Lauf des Tages abgebaut, sie hat sich zwei Tage Pause redlich verdient. In dieser Zeit muss das Kleid in die Reinigung. "Das ist ein wenig ärgerlich. Die ganze Zeit beim Essen aufgepasst, und dann kommt ein Lippenstiftfleck auf das Ornat", meint die Prinzessin

Jedes Wochenende von einer Veranstaltung zur nächsten, das ist stressig. "Das ist schon einer der längeren Sonntage", sagt Frank Hinterkeuser, stellvertretender Vorsitzender des Festausschusses Liküra-Karneval: "Da kommen aber noch andere."

Der frühere Vorsitzende Paul Klein genießt die Fahrt. "Nach 21 Jahren in der Verantwortung einfach dabei zu sein, das ist das Beste", sagt er Man bekomme einen Eindruck davon, warum sich die Karnevalisten das jedes Wochenende so gerne antun. "Man wächst zusammen", sagt Fahrer Helmut Pütz, "gerade in einer so langen Session."

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