Gebürtige Bonnerin liest in Bonn-Beuel Ein Kuschelkrimi zum Debüt

Beuel · Die gebürtige Bonnerin Kristina Hortenbach lässt ihren ersten Krimi in Bonn spielen. Bei einer Lesung in Beuel verrät sie, dass sie einst Bonn als „Kussmund-Mädchen“ repräsentierte.

Kristina Hortenbach bei der Lesung in Beuel.

Kristina Hortenbach bei der Lesung in Beuel.

Foto: Abir Kassis

Eine pensionierte Lehrerin aus Bonn, die ein Faible für Landschaftsgärtnerei hegt, stößt bei ihrer Arbeit auf Knochen. Dann beginnt eine gefährliche Kette von Ereignissen: Der Bürgermeister wird ermordet und offenbar plant jemand, die Ermittlungen zu stoppen. Kurz darauf gibt es weitere Tote. „Um die Hecke gebracht: Rosa Reich ermittelt“ lautet der Titel von Kristina Hortenbachs neuem „Cosy-Crime“, einem sogenannten Kuschelkrimi, der sich gemütlicher liest, als ein klassischer Thriller.

Auf eine ordentliche Portion rheinischen Humor wollte die gebürtige Bonnerin bei ihrem Krimi-Debüt nicht verzichten und lieferte ihren Zuhörern bei einer Lesung in Beuel spannende Einblicke in ihre Arbeit. „Eine Leiche auf Seite 100 ist zu spät“, sagte Hortenbach am Dienstagabend. Mit Ironie und unterhaltsamen Anekdoten brachte sie ihr Publikum zum Lachen. „Ich möchte vor allem unterhalten“, stellt sie klar.

„Ich war Anfängerin in Sachen Krimi und habe mich Stück für Stück vorgearbeitet“, sagt Hortenbach, die in Rheinbach aufgewachsen ist. Hauptberuflich arbeitet sie inzwischen als Radiojournalistin in Baden-Baden und besucht regelmäßig ihre Familie in der Region. „Ich hatte schon immer einen Bezug zu Bonn“, berichtet die 53-Jährige.

Bonn-Botschafterin in den 90er Jahren

Als „Kussmund-Mädchen“ gehörte sie in den späten 90ern zur Gruppe junger Damen, die die Stadt auf Empfängen und Veranstaltungen auf charmante Weise repräsentierte. Weiße T-Shirts mit Bonn-Logo und Kussmund waren damals das Markenzeichen der Bonn-Botschafterinnen.

Schon in jungen Jahren wuchs Hortenbachs Begeisterung für das Schreiben. Bei einem Rheinbacher Anzeigenblatt sammelte sie ihre ersten Erfahrungen. Später studierte sie in Bonn 13 Semester lang die für Journalisten typischen Fächer: Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft. Nach Stuttgart und später nach Baden-Baden zog es sie am Ende des Studiums, als sie ihrer Karriere als Radioreporterin nachging. Als SWR-Promireporterin hat sie sich in Radio und Fernsehen inzwischen einen Namen gemacht.

„Cosy-Crime“ im Garten-Milieu

2021 veröffentlichte Hortenbach ihre ersten beiden Werke, die von zwei Freundinnen und ihrer Suche nach der großen Liebe erzählen. Im Frühjahr 2023 erschien Hortenbachs erster Krimi, ein Auftragswerk, wie sie berichtet. Zuvor habe eine Agentin des Heyne-Verlags bei ihr angefragt, ob sie ein „Cosy-Crime“ schreiben möchte, das im Garten-Milieu spielt.

Anfangs habe sie lediglich befürchtet, sich nichts ausdenken zu können. Inspiration für die Handlungsstränge habe sie dann aber bei ihrer Familie und bei Freunden gefunden.

„Die Pressestelle Bonn hat mir auch viel geholfen“, berichtet Hortenbach. „Zum Beispiel, als es darum ging, die für Bonn typischen Drogenumschlagplätzen ausfindig zu machen.“ Und auch das städtische Amt für Umwelt und Stradtgrün habe sie gut beraten. Hortenbachs authentische Inszenierungen rund um das Thema Gärten, Bäume und Pflanzen haben auch die Jury des Deutschen Gartenbuchpreises überzeugt, die den Krimi in der Kategorie „Gartenprosa und -lyrik“ ausgezeichnet hat.

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