Evangelischer Chor Hangelar-Holzlar Eine eingeschworene Gemeinschaft

HOLZLAR · Die Evangelische Kirchengemeinde Hangelar war Anfang Januar 1964 gerade selbstständig geworden, als sich rund zwanzig Frauen und Männer zur ersten Chorprobe im neuen Gemeindehaus in der Hangelarer Friedrichstraße, dem Melanchthonhaus, versammelten.

Seitdem treffen sich die Sänger aus Hangelar und Holzlar jeden Mittwochabend zur Chorprobe. Bis heute, 50 Jahre später, bildet der Chor eine lebendige Klammer zwischen den beiden inzwischen selbstständigen Gemeinden. Das Jubiläum begeht der Kirchenchor am Sonntag mit einem Konzert.

Elf Jahre lang wurde im Melanchthonhaus geprobt, später, nach Fertigstellung des Gemeindezentrums in Holzlar. Seit der Einweihung der Christuskirche in Hangelar probt der Chor im jährlichen Wechsel in den Gemeinderäumen von Hangelar und Holzlar. Rosemarie Roeder war von Anfang an dabei. Sie leitete den Chor rund 29 Jahre lang, von seiner Gründung bis 1992. "An wichtigster Stelle stand für uns immer die Gemeinschaft und die wurde, je länger wir zusammen sangen, immer fester. Das strahlte auf die aus, die neu dazukamen, so dass die Zahl der Mitglieder schnell wuchs", erinnert sie sich.

Die Initiative für die Gründung des Chores ging 1963 von Werner Simon, damals noch Presbyter für den Hangelarer Gemeindeteil der Kirchengemeinde Sankt Augustin, aus. Er nutzte die Adventssammlung im eiskalten Winter für einen Besuch bei der gerade nach Hangelar zugezogenen Familie Roeder. Der Besucher fragte nicht nur nach einer Diakoniespende, er fragte Roeder, ausgebildete Kirchenmusikerin, ob sie nicht eine Chorgemeinschaft in der neuen Kirchengemeinde Hangelar ins Leben rufen könne.

Rosemarie Roeder erklärte sich dazu bereit und baute nicht nur den Erwachsenen- und die Kinderchöre auf, sondern prägte die Kirchenmusik in den beiden Gemeinden als Organistin und als Leiterin vieler geistlicher Konzerte und Abendmusiken. Bis zum Jahr 1979 war der Chor auf 35 bis 40 Mitglieder angewachsen, von denen jeweils etwa die Hälfte aus Hangelar und Holzlar kamen.

Die Aktivitäten des Chores konzentrieren sich auf die musikalische Gestaltung der Gottesdienste in Hangelar und Holzlar, aber auch auf Programme für anspruchsvolle Kirchenkonzerte. Gepflegt wird besonders die Geselligkeit nach den Proben, beim traditionellen Teeabend oder bei Ausflügen und Wanderungen. Höhepunkte sind die Sommerfeste des Chores, die ab 1965 im Garten der Familie Roeder stattfanden und heute als Grillfeste vor der Sommerpause an den jeweiligen Probestandorten weiterleben.

Am Sonntag führt der Chor gemeinsam mit dem Kammerorchester Holzlar Werke aus vier Jahrhunderten auf. Unter der Leitung von Bettina Ostenrath, die dem Chor seit 2009 vorsteht, erklingen Stücke von Pachelbel, Schütz, Hammerschmidt, Bach, Rutter und anderen Komponisten.

Einige Ehemalige, die schon 1970 dem Chor angehörten, wollen beim Jubiläumskonzert mitsingen, viele andere kommen zum Zuhören. Auch die ehemaligen Chorleiter wollen sich an dem Konzert beteiligen. Dazu gehören neben Rosemarie Roeder Frank Thomas, der die Chorarbeit von 1993 bis 1996 übernommen hatte, und Kathrin Lange, die von 1996 bis 2009 den Evangelischen Chor leitete. Mit ihrer Anwesenheit wird das Festkonzert in diesem Sinne eine Zeitreise in die Vergangenheit und zugleich Gegenwart des Kirchenchores.

Das Jubiläumskonzert beginnt diesen Sonntag um 17 Uhr in der Kirche am Heideweg in Holzlar.

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