DRK-Blutspendemobil Eine Stunde, die Leben rettet
BEUEL · "Mein Sohn kam unter schwierigen Umständen zur Welt und war auf eine Blutspende angewiesen", erzählt Peter Budek, während er sich nach seiner Spende im DRK-Blutspendemobil erholt. "Das ist mein Beweggrund selber zu spenden - ich wollte das irgendwie zurückzahlen", führt der Ingenieur aus Königswinter aus.
Das Mobil steht in Pützchen auf dem Parkplatz vor einem großen Supermarkt und ist gut besucht. "Wir rechnen heute mit 40 bis 50 Spendern, das ist ein ganz normaler Durchschnitt", sagt Teamleiterin Eva Bundemann. Vier Betten hat das Mobil, und so viele Personen können auch gleichzeitig spenden. Vorher werden Temperatur, Blutfarbstoff, Puls und Blutdruck überprüft; erst wenn der Arzt sein Okay erteilt, nehmen die Spender auf den Liegen Platz.
Egal, ob Geburten, Operationen oder die Behandlung von Krebspatienten: Ohne Blutspenden geht es nicht. Der DRK-Blutspendedienst, zu dem auch das in Ratingen stationierte Mobil gehört, benötigt täglich zwischen 4000 und 4500 Blutspenden, um die Versorgung von Krankenhäusern und Arztpraxen in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf sicherzustellen. Circa ein halber Liter Blut wird pro Spende entnommen, um dann nach zahlreichen Tests zum Beispiel auf HIV oder Hepatitis zu Blutkonserven verarbeitet zu werden.
"Der Blutspendedienst beim Deutschen Roten Kreuz ist so organisiert, dass wir immer einen ehrenamtlichen Teil haben und einen hauptamtlichen", erläutert DRK-Sprecherin Petra Klostermann. "Die Blutentnahme, also der medizinische Part, wird von den hauptamtlichen Mitarbeitern abgedeckt, das Ehrenamt macht zum Beispiel den Imbiss oder kümmert sich wie hier heute um die Gutscheinausgabe."
Ehrenamtliche wie Anne Reetmeyer, die seit Anfang 2013 die Gruppe Blutspende im DRK-Kreisverband Bonn leitet und für ihr besonderes Engagement erst kürzlich in die "Engagement-Galerie" der Freiwilligenagentur aufgenommen worden ist. Sie ist heute mit vier weiteren ehrenamtlichen Mitarbeitern vor Ort, die die Spender betreuen. Die müssen mindestens 18, dürfen aber auch nicht älter als 68 Jahre sein und einen Ausweis zum Spendetermin mitbringen. Alles in allem dauert der Vorgang rund eine eine Stunde.
Viele der Spender sind "Wiederholungstäter", Budek ist bereits zum 13. Mal dabei. An unterschiedlichen Standorten, "je nachdem, wo es gerade passt", erzählt er. "Ich benutze die mobile App, um mich über die Standorte zum Spenden zu informieren."
Das DRK bittet aktuell seine Stammspender im Rahmen der Aktion "50.000 Neuspender in 200 Tagen" bei der Suche um Mithilfe. "Denn wer kann besser informieren und motivieren als ein erfahrener Spender?", sagt Klostermann.
Blutspendetermine im Frühjahr
20. Februar, 13 bis 18 Uhr, vor dem Rewe-Center, Am Weidenbach 31;
25. März, 15 bis 19 Uhr, Realschule, Rölsdorfstraße 20. Nähere Infos unter Tel. 0800/1 19 49 11.