Der einstündige Film über die Geschichte des Schiffervereins feierte am Sonntag Premiere im Jungen Theater. Über 650 Karten waren vorab verkauft worden. Als Kartenabreißer hatte man sogar den ehemaligen Kinobetreiber Jakob "Jacque" Harling verpflichtet.

"Als wir früher ins Kino gegangen sind, war er immer da", erzählte Müller. Und weil es bei der Vorführung um Nostalgie ging, durfte Harling nicht fehlen. Am Haupteingang begrüßte eine Abordnung mit Fahne die Besucher, Käpt'n Reiner Burgunder hatte seine feine Uniform angezogen.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch sprach das Grußwort. "Der Film zeigt die Historie, die Hintergründe und auch das heutige Betätigungsfeld", sagte Müller. Eins sei immer gleich geblieben: Das Ziel, den Menschen zu helfen. Weil es heute keine Fischerei mehr gibt, finanziert der Verein viele soziale Projekte. Auch der Erlös des Films soll dafür verwendet werden. "Wir haben schon eine Idee, verraten wird aber noch nichts." Fest steht lediglich, dass es eine Aufgabe für mehrere Jahre sein werden

Mehr als drei Jahre begleitete der Filmemacher Georg Divossen die Schiffer bei all ihren Veranstaltungen. "In dieser Zeit sind weit über 30 Stunden Rohmaterial angefallen", sagte Divossen. Das Promenadenfest drehte er sogar dreimal, schließlich musste das Wetter stimmen. Das schwierigste sei gewesen, aus der Masse an Bildern die richtigen auszuwählen und eine Geschichte zu erzählen. Die hatte er vorher im Drehbuch vorgeschrieben.

"Am wichtigsten war mir, dass der Film authentisch ist." So befragte Divossen viele Zeitzeugen, die immer in einem kleinen Fenster am unteren Bildrand eingeblendet werden. Er besuchte die Fischereibruderschaft Bergheim und ließ sich ihr Handwerk erklären. Noch heute fischen sie auf der Sieg so, wie es früher auf dem Rhein bei Beuel üblich war. Spielszenen wir die auf dem Vilicher Friedhof stellten die Schiffer selber nach, die Kostüme waren ausgeliehen.