Beachvolleyball-Arena in Pützchen Einweihungsturnier mit Olympiasiegern

PÜTZCHEN · Die beiden Olympiasieger Julius Brink und Jonas Reckermann eröffneten am Dienstag die Beachvolleyball-Arena auf dem Gelände des Herz-Jesu-Klosters. Im Interview sprachen sie anschließend über ihre Karriere.

 Der Ball ist im Spiel: Jonas Reckermann (links) und Julius Brink bei ihrem Einsatz in der neuen Beachvolleyball-Arena.

Der Ball ist im Spiel: Jonas Reckermann (links) und Julius Brink bei ihrem Einsatz in der neuen Beachvolleyball-Arena.

Foto: Barbara Frommann

"Einen riesen Applaus für unsere Regenteams. Und wie ihr seht: Wenn ihr mal Olympiasieger seid, dann scheint auch immer nur die Sonne bei euren Spielen", rief Beachvolleyball-Trainer Bernd Werscheck am Dienstag scherzend durchs Mikro, während die durchnässten Schülerinnen unter lautem Beifall das Beachvolleyballfeld verließen. Und tatsächlich tauchte rechtzeitig zum Auftritt der Stargäste die Sonne auf. Die Olympiasieger von London 2012, Julius Brink und Jonas Reckermann, lieferten dem begeisterten Publikum ein Showmatch.

Zur Eröffnung der neuen Beachvolleyball-Anlage auf dem Herz-Jesu-Klostergelände in Pützchen spielten die Lehrer- und Schülermannschaften des Sankt-Adelheid-Gymnasiums und die Mitarbeitermannschaften der Care Concept AG um den Sieg beim 1. CCAG Beachvolleyball Cup. Die glücklichen Sieger, das Team "Beachhawk" der Care Concept AG, bekamen nicht nur handsignierte Bälle und T-Shirts von Brink und Reckermann, sondern durften auch zu einem Spiel gegen die berühmten Gäste antreten.

Die Beachvolleyball-Arena ist das Ergebnis nachbarschaftlicher Zusammenarbeit. So stellten die Ordensschwestern des Herz-Jesu-Klosters das Grundstück zur Verfügung, während die Firma Care Concept AG die Investitionskosten für die zwei Beachvolleyball-Felder übernahm und sich auch um die Folgekosten kümmern wird. Spielen und trainieren können dort in Zukunft nicht nur die Mitarbeiter der Firma für Auslandskrankenversicherungen, sondern auch die Schülerinnen des Sankt-Adelheid-Gymnasiums.

"Wir freuen uns, dass wir die Felder hier gemeinsam nutzen dürfen", sagte Egbert Bachner, Schulleiter des Erzbischhöflichen Gymnasiums, "es ist ein Glücksfall für unsere Schule, dass das Unternehmen in unserer Nachbarschaft nicht nur an sich selbst denkt." Die Schülerinnen könnten nun vormittags im Rahmen des Schulsports auf den neuen Beachvolleyballfeldern spielen. "Die Idee war, einen Beitrag zu sinnvollen Regionalprojekten zu leisten. Und wir wollten die Gemeinschaft auf dem Gelände hier fördern", sagte Jörg Schmidt, Vorstand der Firma Care Concept AG.

Er hatte die Idee zum Bau der Beachvolleyball-Anlage und konnte diese mit Hilfe der Unterstützung des Ordens umsetzen. Seit April sei die Anlage fertig und inzwischen hätten auch schon andere Firmen in der Umgebung angefragt, ob sie die Felder mitnutzen dürften. Die erste gemeinschaftliche Aktion, das kleine Einweihungsturnier, kam bei allen Beteiligten schon einmal gut an.

Highlight waren natürlich auch die berühmten Gäste, Olympiasieger Julius Brink und Jonas Reckermann. Den Goldmedaillengewinnern unterlag das Mitarbeiterteam "Beachhawk" im Endspiel. Das konnte deren Freude über die neue Beachvolleyball-Arena aber in keiner Weise trüben.

Kurz gefragt

Jonas Reckermann gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Beachvolleyballspielern. Nach London musste er seine Karriere wegen einer Rückenverletzung beenden. Julius Brink ist der erste Europäer, der drei WM-Medaillen gewann. Nadja Berghahn sprach mit ihnen über die Karriere und die Zeit danach.

Herr Reckermann, ist Ihnen das Karriereende schwergefallen?
Jonas Reckermann: Das war auf jeden Fall eine neue Situation. Ich war schon ein bisschen traurig, nicht mehr Beachvolleyball spielen zu können. Aber ich hab auch die positiven Seiten gesehen - also Sportarten machen zu können, die ich während der Laufbahn nie machen konnte wie Winterski fahren oder Fußball.

Was war der Höhepunkt Ihrer Beachvolleyball-Laufbahn?
Reckermann: Olympia war natürlich das Highlight. Aber auch die anderen Titel waren was. Als 20-Jähriger bin ich Europameister geworden, das war riesig. Aber darüber habe ich mich genauso gefreut wie zum Beispiel über den ersten Deutschen Meister.

Wären Sie manchmal gerne wieder auf dem Turnierfeld?
Reckermann: Nein, das ist abgeschlossen. Das wäre auch schwierig. Denn obwohl der Kopf noch fit ist, ist es der Körper nicht mehr so wie früher. Mit Freunden spiele ich noch gerne, aber nicht wettkampfmäßig.

Herr Brink, erinnern Sie sich gerne an Ihre Karriere?
Julius Brink: Klar, es gab insgesamt gesehen schon viele tolle Momente. Die ersten Turniersiege als kleiner Steppke waren auch Momente, aus denen man viel mitgenommen hat. Olympia überstrahlt aber alles und war das Größte für mich.

Was war das Erfolgsgeheimnis Ihrer Karriere?
Brink: Also bei Jonas und mir war das so, dass wir uns immer gut unterstützt und ergänzt haben. Wir waren natürlich nicht ganz talentfrei, aber ein gutes Team war schon sehr wichtig. Das hat es überhaupt erst möglich gemacht, dass wir gegen die ganz großen "Kings of the Beach" bestehen konnten.

Wie ging es danach weiter?
Brink: Ich habe erst einmal ein Jahr Pause gemacht, aber inzwischen sind wir wieder auf vielen Veranstaltungen und haben viele Beachvolleyballfelder eingeweiht. Also wir können nie ganz ohne den Beachvolleyball. Es macht Spaß, und diesen an Kinder zu vermitteln, das ist einfach schön.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort