Qualvoll verendet EM-Hund Flocki vergiftet

BECHLINGHOVEN · Der Yorkshire-Terrier hat das Gift laut Besitzer auf dem Bröhlweg in Bechlinghoven gefressen. Norbert Welter ist schockiert und traurig: Sein acht Jahre alter Biewer-Yorkshire-Terrier Flocki ist tot, am Samstag ist das Tier qualvoll verendet.

 Flecki wurde noch vor kurzem als fußballbegeisterten Hund in Bonn bekannt. Jetzt trauert sein Herrchen Norbert Welter um seinen Terrier, dessen Foto neben der Deutschlandfahne steht. Fotos: Malsch/GA

Flecki wurde noch vor kurzem als fußballbegeisterten Hund in Bonn bekannt. Jetzt trauert sein Herrchen Norbert Welter um seinen Terrier, dessen Foto neben der Deutschlandfahne steht. Fotos: Malsch/GA

Der Hund, so Welter, ist mit Rattengift vergiftet worden. "Das ist sicher, alle Symptome weisen darauf hin, das hat auch die Tierärztin bestätigt", sagte Welter am Montag dem GA. Er glaubt, dass Cumarin eingesetzt wurde. Das Gift wirkt zeitlich verzögert, so soll verhindert werden, dass die intelligenten Ratten den Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme und Tod eines Tieres herstellen können.

Der Wirkstoff löst die Blutgefäße auf, entsprechend qualvoll starb Flocki. "Es fing am Donnerstagabend an, da hat Flocki auf einmal gebrochen", berichtet Welter. Das habe er zunächst nicht ungewöhnlich gefunden. Am Samstagmorgen habe das Tier aber auf einmal Bauchkrämpfe bekommen, später habe es starken Speichelfluss und Blut im Kot und Urin gehabt.

"Am Abend ist er dann innerhalb einer Viertelstunde gestorben", berichtet der Rentner. Flocki war in Bonn eine kleine Berühmtheit, die Fotos von ihm als schwarz-rot-golden gekleideter Fußball-Fan gingen durch die lokale Presse. Welter vermutet, dass es einen Zusammenhang geben könnte. "Waren das eventuell Neider?"

Norbert Welter zufolge kann sich sein Hund nur beim Gassigehen auf dem Bröhlweg oder der Müldorfer Straße vergiftet haben. Er selbst habe nicht mitbekommen, dass sein Hund etwas gefressen habe, glaubt jedoch, ein braunes Granulat entdeckt zu haben. "Vielleicht ist Flocki ja auch nur drübergelaufen und hat es sich dann aus den Pfoten geleckt, bei so einem kleinen Tier reicht ja eine sehr geringe Menge", sagt der Rentner, der am Montag Anzeige gegen Unbekannt erstattet hat.

Nach Angaben der Stadt kann ausgeschlossen werden, dass der Hund Gift aufgenommen hat, das ein externes Unternehmen derzeit im Zuge der Rattenbekämpfungsaktion in den Kanälen der Stadt aufhängt. Schon äußerlich habe es keinerlei Ähnlichkeit mit den Ködern, die benutzt würden, und die zudem lediglich in Kanälen aufgehängt würden. "Wir haben trotzdem Sicherheitsmaßnahmen ergriffen und den Stadtordnungsdienst vor Ort kontrollieren lassen", sagt Sprecherin Elke Palm. Dieser habe jedoch nichts feststellen können.

Auch bei der Firma Holler, die im Auftrag der Stadt die Köder auslegt, schließt man aus, dass Flocki einen Köder der Firma gefressen hat, wenngleich die Köder ähnlich wirken würden wie das Gift, das Flocki fraß. "Dann hätte der Hund aber schon in einen Kanal steigen müssen", so ein Mitarbeiter. Rattengift bekomme man in jedem Baumarkt.

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