Leiter verlässt Schule in Oberkassel Ernst-Kalkuhl-Gymnasium verabschiedet Schulleiter Ulrich Drescher

Oberkassel · Eine Ära ist am Ernst-Kalkuhl-Gymnasium in Oberkassel zu Ende gegangen: Nicht nur Schulleiter Ulrich Drescher verlässt die Schule, auch drei Lehrer mit zusammengerechnet mehr als 100 Jahren Unterrichtserfahrung gehen.

 Schulträger Ernst-Martin Heel (r.) hat Schulleiter Ulrich Drescher verabschiedet.

Schulträger Ernst-Martin Heel (r.) hat Schulleiter Ulrich Drescher verabschiedet.

Foto: Marco Rauch

Ulrich Drescher, scheidender Leiter des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums (EKG), hat ein ungewöhnliches Schuljahr hinter sich. Nach 31 Jahren als Lehrer war ausgerechnet dieses letzte Jahr durch die Pandemie geprägt: mit Distanzunterricht, dem Tragen von Masken und Abständen. Kurz vor den Sommerferien kehrte dann wenigstens ein bisschen Normalität zurück. An diesem Freitag ist Dreschers letzter Arbeitstag. Sein Nachfolger ist Ingo Wittrock.

„Da geht eine Zeit zu Ende, in der ich vieles gestalten und umsetzen konnte, und in der ich vor allem immer das Ziel hatte, zu einer bestmöglichen Bildung, aber auch Lebensertüchtigung unserer Schülerinnen und Schüler beizutragen“, sagte Drescher in seinem Resümee während einer Abschiedsfeier am Donnerstag.  Seit 2008 war Drescher Schulleiter am EKG. Sein Referendariat hatte er in Münster absolviert und wurde anschließend in Bad Godesberg eingestellt, bevor er dann an die Privatschule in Oberkassel wechselte. „Die Freiheit der Privatschule empfand ich immer als Triebfeder für ein Plus an Einsatz, an Möglichkeiten, im Sinne einer Bildung zu wirken, die den ganzen Menschen im Blick hat“, sagte der Lehrer für die Fächer Deutsch, Religion und Kunst.

Drescher: „Familiäre Atmosphäre der Schule“

Nun lässt Drescher all das hinter sich. Am meisten fehlen wird ihm „der intensive Austausch mit den Schülerinnen und Schülern im Unterricht und bei allem, was wir in der Schule noch drumherum gemeinsam gestalten“. Auch das „begeisterungsfähige Kollegium“ sowie die „familiäre Atmosphäre der Schule“, so Drescher, werde er ebenso vermissen wie täglich „am Puls der Schulbildung“ dabei zu sein. Trotzdem beginne er den „neuen Lebensabschnitt nicht ohne das Gefühl, glücklich über das Erreichte zu sein und auch stolz, mit so vielen wundervollen Menschen gemeinsam Schule gestaltet zu haben“.

In die Freude mische sich aber auch „Wehmut und Abschied“, gab Drescher preis. Doch er hinterlässt einiges. Schulträger Ernst-Martin Heel hob in seiner Rede das Lions-Quest-Programm hervor: In der Unterstufe bietet die Einrichtung seit Jahren Unterstützung auf dem Weg zum Erwachsenwerden, „in dem die emotionale und soziale Seite junger Menschen gestärkt wird“, sagte Heel.

Mehr Zeit für künstlerische Tätigkeiten

Nach seinem Abtritt habe Drescher nun mehr Zeit für künstlerische Tätigkeiten. Zudem möchte er sich einem Filmprojekt mit dem Namen „Was ich dir noch sagen wollte“ widmen, in welchem er und viele ältere Menschen ihre Lebensgeschichte erzählen und so Gedanken sowie Wünsche für ihre Nachkommen bewahren können.

Drescher lobte seinen Nachfolger Ingo Wittrock, der bisher stellvertretender Schulleiter war. Wittrock kenne die Schule aus dem FF. „Als Motor einiger Neuerungen an unserer Schule hat er sich bereits seit vielen Jahren eingebracht und nun in der Aufgabe des stellvertretenden Schulleiters gezeigt, dass er den gesamten Apparat Schule planerisch und organisatorisch voll im Griff hat“, sagte Drescher. Zudem habe Wittrock die Gabe, alle Dinge mit Ruhe und Klarheit zu prüfen, sowie Entscheidungen zu treffen und deren Umsetzung voranzutreiben.

Neben Drescher verlassen mit Monika Stefan, Detlev von Eichborn und Antje Fingerhuth-Spindler auch drei Lehrkräfte die Schule, die gemeinsam mehr als 100 Jahre dort tätig waren. Für das EKG ist es das Ende einer Ära.