Jugendzentrum Flax Es bleibt alles beim Alten

Beuel · Beim Flax bleibt alles beim Alten. Das pädagogische Konzept des Jugendzentrums wird vorerst nicht verändert. Das beschloss am Mittwochabend die Bezirksvertretung Beuel einstimmig. Obwohl die Stadt ihren Antrag auf Trägerwechsel und Neuausrichtung des Jugendzentrums zurückgezogen hatte, wurde vor der Abstimmung der Politiker noch einmal intensiv über das seit Monaten umstrittene Thema diskutiert.

Grund: Fünf Bürgeranträge lagen vor, in denen sich die Antragssteller allesamt gegen den Trägerwechsel ausgesprochen hatten. Die Diskussion erhitzte sich vor allem an der Tatsache, dass die Verwaltung keinen Vertreter des Jugendamtes für die Diskussion nach Beuel geschickt hatte. Bezirksbürgermeister Werner Rambow (Die Grünen) musste mehrere Ordnungsrufe aussprechen, weil die Vertreter der sogenannten Flax-Familie die Sitzung immer wieder mit Zwischenrufen störten. Aufgrund der Ausschreitungen bei vergangenen Sitzungen hatte die Bezirksverwaltungsstelle sicherheitshalber den Ordnungsdienst bestellt.

Aber auch die Politiker waren über die Nicht-Anwesenheit der Fachverwaltung verärgert. Dieter Schaper (SPD): "Es ist ein Unding, dass die Stadt nicht vertreten ist, obwohl wir fünf Bürgeranträge zu behandeln haben." Guido Déus (CDU): "Mir reißt langsam der Geduldsfaden. Die Stadt scheitert mit ihrem Anliegen und erscheint dann noch nicht einmal." Doro Schmitz (Die Grünen) bedauerte, dass die Stadt die Kritik nicht mit offenem Visier ertragen kann. Michael Seeland (parteilos), der die Jugendbürgersammlung der Stadt zum Thema Flax eine "Pseudoveranstaltung" nannte, forderte ein Jugendparlament für Beuel, damit so etwas nicht noch einmal passiert.

Zehiye Dörtlemez (FDP): "Die Fronten sind immer noch verhärtet. Wir müssen mit den Jugendlichen in einen Dialog kommen, damit wir erfahren, was wir für das Flax tun können." Die Antragssteller der Bürgeranträge forderten unter anderem, dass die personelle Ausstattung im Flax verbessert werden müsse und aus Sicherheitsgründen ein Ballfangzaun zur Limpericher Straße hin gebaut werden müsse. Dort hat die Stadt in der vergangenen Woche an der Hecke einen Radikalschnitt vorgenommen, so dass die Bälle vom Bolzplatz direkt auf die Fahrbahn rollen.

Eine Stunde nach Sitzungsbeginn erschien für alle unerwartet Jugendamtsleiter Udo Stein und entschuldigte sich für die Verspätung. Da er die Diskussion nicht miterlebt hatte, sagte er nur so viel: "Die personellen Lücken sind geschlossen, alle Stellen sind besetzt."

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