Bußgeld an Bahnübergängen "Es geht um Menschenleben"

OBERKASSEL · Die Kritik einer Anliegerin an der Höhe eines Bußgeldes für das Queren geschlossener Bahnschranken will Ralf Laubenthal so nicht stehen lassen. Der Beueler Bezirksverordnete und stellvertretende Bezirksbürgermeister teilte mit: "Sicherlich, die Bußgelder sind hoch, aber darum geht es nicht, sondern um Menschenleben."

Er unterstütze die intensiveren Kontrollen der Polizei. In den letzten Jahren sei an den Bahnübergängen einfach zu viel passiert. Zuletzt wurde 2011 eine Frau von einer Straßenbahn tödlich verletzt, als sie bei Rot die Gleise an der Haltestelle Oberkassel überquerte.

"Täglich kann man hundertfach beobachten, wie sogar Mütter mit kleinen Kindern die Gleise trotz geschlossener Schranken überqueren", sagte Laubenthal. Dazu sei die Gleisführung, besonders in Oberkassel, einfach zu unübersichtlich und gefährlich. Und die Bahnen zu schnell. "Freundliche Ermahnungen haben leider auch nicht zum Erfolg geführt", so der Oberkasseler Sozialdemokrat.

Die Bürgerin hatte dem GA ihr Fehlverhalten geschildert und dieses auch eingesehen. Doch sie beschwerte sich, dass sie bei dem erstmaligen Vergehen ein Knöllchen von 373,50 Euro und vier Punkte in Flensburg erhalten hatte. Laubenthal meint, dass man die Höhe der Strafe ruhig als Warnung an die Schranken hängen sollte: "Jedes Überqueren bei Rotsignal kostet Fußgänger 350 Euro und 4 Punkte und Fahrzeugführer 700 Euro und drei Monate Fahrverbot. Anders scheint es ja nicht zu gehen."

Durchgehende Schranken, wie von der Oberkasselerin gefordert, könne man nicht einsetzen, da dann Rettungsfahrzeuge im Einsatz nicht mehr queren könnten, erklärt Laubenthal.

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