Neuer Film Familiensache Krebs. Unser Risiko. Mein Weg.

Beuel · Der Bonner Verein BRCA-Netzwerk zeigt eine Dokumentation in der Neuen Filmbühne in Beuel.

 Vor der Filmbühne: (v.l.n.r) Stefanie Houwaart, Christine Scharrenbroich, Beate Meier, Ursel Wirz und Kerstin Rhiem. FOTO: DANIELA VOGT

Vor der Filmbühne: (v.l.n.r) Stefanie Houwaart, Christine Scharrenbroich, Beate Meier, Ursel Wirz und Kerstin Rhiem. FOTO: DANIELA VOGT

Foto: Daniela Vogt

. „Jedes Jahr erkranken in Deutschland 70 000 Frauen an Brustkrebs und 7000 an Eierstockkrebs“, so Ursel Wirz, Geschäftsstellenleiterin des BRCA-Netzwerks. Meist bleibt die Ursache unklar. Doch etwa 25 bis 30 Prozent der Erkrankten haben eine genetische Veränderung, die an ihre Kinder vererbt werden kann. Krebserkrankungen kommen in diesen Familien häufiger und oftmals sehr früh im Leben vor. Für eben jene Betroffenen ist das BRCA-Netzwerk – Hilfe bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs e.V. da.

„Wir sind ein lauter Verband, der mitredet“, so Wirz und mit Nachdruck erklärt sie, „es sind auch große Chancen mit der familiären Belastung verbunden. Wir haben die Möglichkeit, das Schicksal selbst mit in die Hand zu nehmen.“ Der in der Filmbühne in Beuel vorgestellte Film „Familiensache Krebs. Unser Risiko. Mein Weg“ will Familien, Angehörige aber auch Ärzte für das erbliche Risiko und die Belastung sensibilisieren und Mut machen. Thematisiert werden unterschiedliche Möglichkeiten mit einer familiären Belastung zu leben, der Umgang mit Gentests, Früherkennung und vorbeugenden Maßnahmen. Im 45-minütigen Film kommen erkrankte sowie gesunde Frauen, Angehörige und Ärzte zu Wort.

Ulrike Dietzler-Bröhl, Zuschauerin und Mitglied im Netzwerk, bekräftigt die im Film beschriebenen Erfahrungen. „Ich bin selbst betroffen und mein Umfeld kann Vieles nicht nachvollziehen mangels eigener Erfahrung. Im Netzwerk habe ich Unterstützung und Verständnis gefunden, was mir für Entscheidungen und meinen weiteren Weg geholfen hat.“ Stefanie Houwaart, Koordinatorin bei BRCA, ergänzt: „Wir sind Betroffene für Betroffene. Das Thema ist komplex, jede Geschichte anders. Aber das Netzwerk kann Kontakte zu ähnlichen Schicksalen vermitteln.“ Der persönliche Erfahrungsaustausch in Gesprächskreisen ist dabei hilfreich, wie etwa an jedem vierten Dienstag im Monat in Bonn. Almuth von Wietersheim, ebenfalls Betroffene, findet, dass gerade auch junge Frauen sich von dem persönlichen Austausch in den Selbsthilfegruppen und Gesprächskreisen angesprochen fühlen sollten.

Neben dem Film hat das Netzwerk bereits den Bildband „Ansichtssache“ mit Frauenporträts und Hintergrundinformationen veröffentlicht, woraus eine Wanderausstellung entstanden ist. Der Film kann im Übrigen in der BRCA-Geschäftsstelle bestellt werden.

Der Verein BRCA-Netzwerk - Hilfe bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs e.V. mit Sitz in Bonn wurde 2010 gegründet. Dessen Ziel ist es, Austausch- und Informationsmöglichkeiten anzubieten. Das Netzwerk informiert und berät auf Fachveranstaltungen und Patienteninformationstagen.

Weitere Informationen unter: www.brca-netzwerk.de.

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