Kommentar zum Beueler Skatepark Fehler eingestanden

Meinung · Die Bezirksvertretung Beuel hat am Mittwochabend ihren Segen zum Skatepark-Projekt in der Beueler Rheinaue gegeben – allerdings mit einem heftigen Grummeln im Magen. Nach Einschätzung fast aller Politiker hat die Stadt Bonn zu viele Fragen zum Thema Finanzierung, Unterhaltung und Planungssicherheit nicht umfassend beantworten können.

Skateboarder in der Dämmerung

Skateboarder in der Dämmerung

Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb

Ist es wirklich Strategie oder doch eher Unprofessionalität? Jedenfalls ist das Vorgehen der Verwaltung bei den Beueler Großprojekten in jüngster Zeit stets gleich: Man plant im stillen Kämmerlein und informiert die Politiker bestenfalls per Mitteilungsvorlage. Die sind dann sauer, reagieren mit teils heftiger Kritik. Und in diesen Chor stimmt die Bürgerschaft leidenschaftlich mit ein.

Das Schema wiederholt sich, nur die Themen sind beliebig: Standorte für Flüchtlingsunterkünfte, Umwandlung der Flächen der ehemaligen Landwirtschaftskammer in Wohnraum, Umzug der Realschule Beuel, Betriebshof im Gewerbegebiet Beuel-Ost, Skatepark in der Rheinaue und so weiter.

Die Vorgehensweise der Verwaltung bei der Umnutzung der ehemaligen Jugendverkehrsschule führte jetzt zum Eklat: Die Wirrwarr-Taktik des Sportamts hat alle Beteiligten auf die Barrikaden gebracht. Die Informationsdefizite haben dazu geführt, dass die LiKüRa-Bürgervereine und einige Politiker in den sozialen Medien beschimpft wurden. Letztlich waren aber alle Beteiligten bemüht, eine vernünftige Lösung für alle Nutzer der Rheinaue, für die Skater-Jugend und für die Fläche der ehemaligen Jugendverkehrsschule zu finden. Die von der Stadt Bonn vermittelte, verwirrende Nachrichtenlage sorgte für ein heilloses Durcheinander. Beleg dafür war die Informationsveranstaltung der Stadt in der Jugendverkehrsschule. Sie war so schlecht vorbereitet und moderiert, dass statt Aufklärung verhärtete Fronten daraus resultierten.

Respekt allerdings für die Haltung von Sportamtsleiter Stefan Günter: Er übernahm in der Sitzung der Bezirksvertretung Verantwortung und entschuldigte sich öffentlich für das Durcheinander. Das hat Seltenheitswert und berechtigt zur Hoffnung, dass die Stadt aus den Fehlern ihrer Informationspolitik lernt. Wie gesagt: Wer etwas erreichen will, muss durch Fakten überzeugen.

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