Feilschen um eine Stunde

Kommentar

Sperrstunde auf Pützchens Markt - das gab es bislang noch nie. Deutschlands umsatzstärkster Fünf-Tage-Jahrmarkt hatte in Bonn ein Alleinstellungsmerkmal: Es war Schluss, wenn der Letzte ging.

Das ist nun vorbei. Verwaltung und Politik wollen das nächtliche Kirmestreiben regeln. Weil die Beschwerden der Anwohner wegen Ruhestörung in den vergangenen Jahren zugenommen haben, hatte die Stadt Angst vor klagewilligen Nachbarn.

Die neue Regelung hat für die Anwohner mehr Vorteile als für die Schausteller. Warum? Dass Pützchens Markt nun offiziell einen Tag früher öffnen darf, spült Kirmesbetreibern nicht mehr Geld in die Kassen, legalisiert aber das seit Jahren ausufernde illegale Öffnen der Bierbuden am Abend vor dem Start der Kirmes. Die Nachbarn "dürfen" zwar jetzt sechs Tage lang Kirmes feiern, können sich aber auf einen festen Beginn ihrer Nachtruhe freuen.

Dass die Schausteller kurz vor der Entscheidung des Stadtrates eine Verlängerung der Öffnungzeiten fordern, ist nachvollziehbar. Sie bangen um ihre Einnahmen. Eine Testphase ist ein guter Kompromiss. Ob die Kirmes um Mitternacht oder um 1 Uhr nachts schließt, wird die Nachbarn kaum stören. Bislang feierten die Besucher oftmals bis tief in die Nacht.

[ zum Bericht]

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