Stadt Bonn investierte 500.000 Euro Feuerwehr mit neuem Übungshaus

Beuel-Ost · Das Gebäude auf dem Gelände der Feuerwache 2 in Beuel sieht nicht besonders schick aus. Aber die Feuerwehrleute finden dort reale Bedingungen vor. Nur Feuer wird das Haus wohl nie fangen.

 Die Feuerwehrleute trainieren im neuen Übungshaus den Ernstfall. 

Die Feuerwehrleute trainieren im neuen Übungshaus den Ernstfall. 

Foto: Stefan Knopp

Besonders schmuckvoll kommt das neue Übungshaus der Bonner Feuerwehr an der Feuerwache 2 in der Maarstraße nicht daher. Aber Pragmatismus geht vor Optik: Es wurde roher Stahlbeton verbaut, die Räume innen sind karg, aber da soll ja auch keiner einziehen. Das Haus hat alles, was Feuerwehrleute auch unter realen Bedingungen vorfinden können: Balkon, Dachfenster, Aufzugschacht, enges Treppenhaus. Alle Einsatzkräfte der Bonner Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr proben dort den Ernstfall. Das Gebäude wurde am Freitag im Beisein von Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Bezirksbürgermeister Guido Déus offiziell eingeweiht. Dabei führten die Feuerwehrleute auch eine Übung vor.

Übungsgebäude kostet 500.000 Euro

Dabei fuhren Teilnehmer des klassischen Grundausbildungslehrgangs, die schon eine technische oder handwerkliche Berufsausbildung durchlaufen haben, mit einem Löschwagen vor. Ihr Aufgabe: eine Person vom Balkon zu retten und die Rauchentwicklung im Gebäude einzudämmen. Die Teilnehmer werden ihren Lehrgang im Herbst beenden, bevor sie dann ihren Dienst auf den Wachen der Berufsfeuerwehr in Bonn antreten. Ihr Probeeinsatz verlief jedenfalls schon mal reibungslos.

Rund 500.000 Euro hat das dreigeschossige Bauwerk laut Sridharan gekostet. Es hält der regelmäßigen Arbeit mit Löschwasser, Schaum und Übungsnebel stand. Aber für Übungen mit echtem Feuer ist es nicht ausgelegt, da der Beton aufplatzen würde, erklärte Wachvorsteher Frank Linnarz bei einem Rundgang durch das Haus. Er ist auch Sachgebietsleiter für die Ausbildung. Die machen Berufsfeuerwehrleute bei einer Firma im Hafen von Rotterdam, die Freiwillige Feuerwehr absolviert sie in Bergisch Gladbach.

Das alte Übungshaus war abgenutzt

Wichtig war laut Linnarz auch, dass die Lampen in den Räumen dem Kontakt mit Wasser und Löschschaum standhalten. So kann tatsächlich mit Wasser gearbeitet werden, um verschiedene Löschtechniken trainieren zu können. In den einzelnen Räumen können Hindernisse errichtet werden. Bei der Übung fand sich zum Beispiel eine Puppe hinter einem Holzaufbau.

2017 hatte der Rat beschlossen, das Gebäude zu errichten. Die neuen Übungsmöglichkeiten würden sich bei echten Einsätzen bemerkbar machen, sagte der stellvertretende Leiter der Bonner Feuerwehr, Carsten Schneider. Das neue Haus ersetzt ein altes Gebäude auf dem Grundstück: eine in die Jahre gekommene Gasübergabestation, die schon lange nicht mehr als solche genutzt wurde.

„Aber die ist letztendlich durch unsere Übungen baufällig geworden und hatte nicht so eine Ausrichtung wie dieses Gebäude, in dem die Übungen ohne Schäden ablaufen können“, sagt Schneider. Sprich: Die ständigen Übungen hatten die Station abgenutzt. Das neue Haus soll dagegen länger halten und für die nächsten Jahrzehnte zur Verfügung stehen.

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