Lackierzentrum Vögeli Firma produziert ohne fremden Strom

VILICH-MÜLDORF/HOLZLAR · An der Stadtgrenze zu Sankt Augustin entsteht derzeit Deutschlands modernstes Karosserie- und Lackierzentrum. Das behauptet jedenfalls Bauherr und Geschäftsführer Dirk Vögeli. Der Investor lehnt sich vor allem wegen der ökologischen Ausstattung seiner Werkstatt so weit aus dem Fenster: "Den Strom, den wir verbrauchen, erzeugen wir selbst."

 Der Entwurf für den neuen Firmensitz in Holzlar stammt aus der Feder des Bonner Architekten Jan van Dorp. Die Fassade erhält verschiedene Grautöne.

Der Entwurf für den neuen Firmensitz in Holzlar stammt aus der Feder des Bonner Architekten Jan van Dorp. Die Fassade erhält verschiedene Grautöne.

Die 1200 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf dem Dach soll ungefähr 100 Kilowatt Strom pro Stunde produzieren. Die Mengen, die nicht verbraucht werden, sollen ins öffentliche Stromnetz eingespeist und an die firmeneigene Stromtankstelle weiter geleitet werden. "Wir wollen unsere Kunden davon überzeugen, auf Elektromobilität umzusteigen", erklärte Vögeli. Die Stadt Bonn setzte auch auf diese Zukunftstechnologie und wolle nach und nach ihren Fuhrpark umrüsten.

"Unsere Branche hat aus Umweltschutzgründen ein negatives Image. Deshalb war es mir wichtig, dass wir bei der Planung unseres neuen Firmensitzes so umweltfreundlich wie aktuell möglich vorgehen", sagte Dirk Vögeli. So wird zum Beispiel keine Heizung in den Betrieb eingebaut.

Ein Luft-Wärme-Tauscher kommt genauso zum Einsatz wie eine Wärmerückgewinnung in der Lackierer-Werkstatt. "Sobald es bezahlbare Akkus für Photovoltaikanlagen gibt, werden wir zwei davon kaufen, um unseren selbst erzeugten Strom auch speichern zu können", betonte der 42-Jährige.

Der Beueler Unternehmer hat über einen Zeitraum von rund drei Jahren mit der Stadt über einen neuen Firmenstandort verhandelt, weil die jetzige Werkstatt mitten in einem Wohngebiet von Vilich-Müldorf liegt und dort nicht expandieren kann. Es sei nicht einfach gewesen, ein für diese Branche geeignetes Grundstück in Beuel zu finden. "Wir mussten einige Gutachten vorlegen, bevor wir dieses 4000 Quadratmeter große Areal am Stadtrand kaufen konnten", so Vögeli. Am 1. Oktober soll der neue Betrieb eingeweiht werden.

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