Freundeskreis Pützchens Markt: Fanclub für Riesenrad und Achterbahn

Es hat lange gedauert, aber nun gibt es ihn: Seit 643 Jahren lockt Pützchens Markt die Menschen aus der Region an, seit wenigen Tagen gibt es einen offiziellen Freundeskreis.

Pützchen. Es hat lange gedauert, aber nun gibt es ihn: Seit 643 Jahren lockt Pützchens Markt die Menschen aus der Region an, seit wenigen Tagen gibt es einen offiziellen Freundeskreis. Günter Dederichs und Hubert Markmann haben ihn ins Leben gerufen.

Was will der Verein? "Der Jahrmarkt ist ein wesentliches Kulturgut von Beuel. Der Freundeskreis möchte mit seinen Aktivitäten das regionaltypische Beueler Brauchtum wahren und das Heimatbewusstsein der Bevölkerung stärken", erklärte Dederichs.

Wer steht hinter dem Verein? "Wir sind eine Gemeinschaft von Menschen aller Gesellschaftsschichten und Altersgruppen, die sich in ihrer Freizeit intensiv mit Pützchens Markt befassen und sich für die Kirmes engagieren möchten", sagte Dederichs.

Was bietet der Verein? "Wir bieten für unsere Mitglieder Stammtischabende mit Schaustellern, die aus dem Nähkästchen plaudern, auf Pützchens Markt und anderen großen Jahrmärkten, Backstage-Touren für Technikbegeisterte und Veranstaltungsabende zum Thema Kirmes", so Dederichs.

PüMa total Alles über den Riesen-Rummel unter www.puetzchens-markt.de.Der Freundeskreis will sich ausdrücklich aus dem Auswahlverfahren des Kirmesveranstalters, der Stadt, heraushalten. "Wir werden keine Einflussnahme auf die Platzvergabe, auf die Planung und die Durchführung von Pützchens Markt ausüben", betonte Dederichs.

Dem Verein sind alle Schausteller und Markthändler willkommen, die sich mit Überzeugung für den Erhalt der Kirmestraditionen einsetzen. Der Verein sucht aber auch Menschen, die sich für den Jahrmarkt begeistern. Zum Beispiel Kirmesfans, die gerne fotografieren oder Anekdötchen von früher erzählen.

Auf seinem Flyer hat der Freundeskreis das Logo des Deutschen Schaustellerbundes verankert: das Volksfest-Lebkuchenherz mit dem Slogan "Wir machen Freizeit zum Vergnügen". Der Grund: Die Freizeitgestaltung im Volksfestbereich stelle für viele Menschen einen wichtigen Bestandteil ihrer Aktivitäten dar.

Deshalb hat sich der Verein auf die Fahne geschrieben, ein historisches Archiv über Pützchens Markt anzulegen, die geschichtliche Entwicklung des Jahrmarktes aufzuschreiben und Modellausstellungen mit historischen und aktuellen Fahrgeschäften anzubieten.

Wer Interesse hat, Mitglied zu werden, kann sich an den ersten Vorsitzenden des Vereins, Günter Dederichs, Hardtweiherstraße 6, 53229 Bonn, Telefon (0 15 77) 1 79 67 39, E-Mail: info@freundeskreis-puetzchensmarkt.de wenden.

Die erste öffentliche Versammlung des Freundeskreises findet am Donnerstag, 8. April, statt. Treffpunkt ist um 18 Uhr in der Gaststätte Zum Treppchen in Pützchen, Marktstraße. Gäste sind willkommen.

Die Geschichte des JahrmarktesÜberliefert ist folgende Version vom Ursprung des Jahrmarktes: Im Jahre 988 soll im Rheinland eine große Dürre geherrscht haben. Von überall her trieben die Menschen ihr Vieh an den Rhein. Die Äbtissin Adelheid aus dem Kloster Vilich stieß der Legende nach einen Stab in den Erdboden und bat Gott um Hilfe. Danach soll an dieser Stelle eine Quelle aus dem Erdreich entsprungen sein. Mensch und Tier konnten fortan ihren Durst stillen.

Diese Quelle existiert heute noch und heißt Adelheidispützchen. In den Folgejahren pilgerten die Menschen aus Dankbarkeit zur Quelle. Händler bauten zur Pilgerzeit ihre Stände auf und versorgten die Pilger mit Lebensmitteln und Kleidung. Das ist der Ursprung des heutigen Plutenmarktes, der sich immer noch großer Beliebtheit erfreut. Später kamen Gaukler und Musikanten hinzu, in der jüngeren Vergangenheit Karussells. In diesem Jahr findet die Kirmes vom 9. bis 14. September zum 643. Mal statt und dauert erstmals sechs Tage lang.

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