Ein Brunnen für Beuel? Frisches Trinkwasser für jedermann

Ein Bürgerantrag an die Bezirksvertretung Beuel wünscht einen Trinkwasserbrunnnen. Standort könnte am Konrad-Adenauer-Platz sein

 Der Trinkwasserbrunnen auf dem Bonner Marktplatz.

Der Trinkwasserbrunnen auf dem Bonner Marktplatz.

Foto: Benjamin Westhoff

In Bonn gibt es sie bereits, ebenso in Bad Godesberg. Nur in Beuel existiert bis heute kein Brunnen, aus dem Trinkwasser sprudelt und an dem sich jeder bedenkenlos bedienen kann.

Das ist jedoch nicht nur aufgrund der heißen Sommer der vergangenen Jahre ein Ärgernis für Passanten, sondern vor allem für Wohnungslose, die somit keinen Zugang zu hygienisch einwandfreiem Wasser haben.

Geht es nach dem Willen eines Beueler Bürgers, dann soll sich das schon bald ändern. Auf der Tagesordnung der April-Sitzung der Bezirksvertretung steht ein entsprechender Bürgerantrag, in dem gefordert wird, auch im Rechtsrheinischen an zentraler Stelle einen Trinkwasserbrunnen zu installieren.

Neu ist das Thema indes nicht. Bereits vor einem Jahr wurde im Stadtrat darüber diskutiert. „Trotzdem gibt es in Beuel keinerlei öffentlich zugängliche und rund um die Uhr verfügbare Möglichkeit, kostenlos Trinkwasser zu erhalten. Wie elementar dies aber für die Bürger und ihre Gesundheit ist, ist im Hitzesommer 2022 deutlich geworden“, argumentiert der Antragsteller. Dabei handele es sich jedoch nicht nur um eine Serviceleistung, sondern um eine Pflicht. „Mittlerweile gibt es zu der neuen kommunalen Versorgungsaufgabe auch eine EU-Trinkwasser-Richtlinie, die die Mitgliedstaaten verpflichtet, Bürgern im öffentlichen Raum Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu ermöglichen“, betont der Beueler in seinem Antrag an die Bezirksvertretung. Zudem gehöre „die Bereitstellung von Leitungswasser durch Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Orten zur Daseinsvorsorge.“

Belastung an heißen Tagen

Er macht zudem einen konkreten Vorschlag, wo ein Wasserspender installiert werden könnte: Auf dem Konrad-Adenauer-Platz. „Die Fläche vor dem Ärztehaus ist vollständig versiegelt, ohne Beschattung, umgeben von Straßen und zusätzlich aufgeheizt durch Reflektion der dunklen Fassaden. Es gibt dort nicht zuletzt durch die Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel regen Publikumsverkehr.“ An heißen Tagen sei das Warten sehr belastend, besonders für ältere Menschen. „Deshalb scheint hier besondere Notwendigkeit zu bestehen“, argumentiert er. Und falls die Einrichtung eines Trinkwasserbrunnens in diesem Jahr nicht realisierbar ist, sollte übergangsweise ein Provisorium geschaffen werden. Denn auch in diesem Sommer werde es wieder Hitzetage geben.

Abgeneigt steht die Politik in Beuel dem Thema nicht gegenüber. Allerdings wolle man erst die Stellungnahme der Verwaltung abwarten und sich dann konkret äußern, teilen Grüne und SPD übereinstimmend mit.

„Die CDU unterstützt den Wunsch, im Beueler Zentrum einen Trinkwasserbrunnen zu errichten“, erklärt hingegen Fraktionssprecher Marco Rudolph. „Die Stadtverwaltung hat ein Jahr nach der Beschlussfassung in den politischen Gremien leider noch kein Konzept vorgelegt. Vermutlich müssen die Beuelerinnen und Beueler auch in diesem Sommer ohne einen Trinkwasserbrunnen auskommen. Als Übergangslösung schlagen wir vor, dass die Bonner Stadtwerke das Wassermobil tageweise auf dem Beueler Rathausplatz aufstellen“, reagiert Rudolph auf den Bürgerantrag.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort