Auferstehungsfest der orthodoxen Christen Frohe Osterbotschaft nicht nur auf Griechisch

Beuel · Vor fünf Wochen feierten die katholischen und evangelischen Gemeinden ihr Osterfest. Am Wochenende luden nun die orthodoxen Christen zur Feier der Auferstehung Jesu in ihrer Griechisch-Orthodoxen Metropolitankirche Agia Trias. Der in diesem Jahr unterschiedliche Termin hatte sich aus der jeweiligen Verwendung des julianischen und gregorianischen Kirchenkalenders ergeben.

 Im Kirchhof der Griechisch-Orthodoxen Metropolie verkündet Metropolit Augostinos die Osterbotschaft.

Im Kirchhof der Griechisch-Orthodoxen Metropolie verkündet Metropolit Augostinos die Osterbotschaft.

Foto: Max Malsch

Was aber das fröhliche Osterfest in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße umso internationaler und ökumenischer machte: Viele überkonfessionelle Familien konnten 2013 somit zum zweiten Mal das größte christliche Fest feiern. "Christus ist auferstanden", rief Metropolit Augoustinos, der mit Sitz in Bonn seit 1980 für die Orthodoxie in ganz Zentraleuropa zuständig ist, zum Ausklang des Sonntagsgottesdienstes nach dem Auszug aus der Kirche draußen im Kirchhof aus. "Er ist wahrhaftig auferstanden", antwortete ihm die Gemeinde aus Jung und Alt laut und deutlich.

Um nun von ihm und dem Bonner Pfarrer Sokratis Ntallis den Ostersegen und die rot gefärbten Eier zu erhalten, die jedermann nun nach alter Tradition mit dem Ei des jeweiligen Nachbarn aneinanderstieß. Die Bonner Gemeinde dieser dritten christlichen Konfession hatte bis dahin eine genau festgelegte Heilige Osterwoche hinter sich gebracht. Der am Karfreitag, dem "großen Freitag", von den Frauen mit weißen Nelken besteckte symbolische Epithaphios, der Christussarg, stand als ein Resultat noch im Kirchenraum. Daneben das ebenfalls mit Blumen geschmückte große Christuskreuz. Metropolit Augoustinos hatte bei der großen Osterfeier mit seinen Pfarrkollegen vorne an der Ikonostase, der Bilderwand der Ostkirche, die Osterpassagen aus dem Johannes-Evangelium auch in Deutsch, Griechisch, dem pontischem Dialekt und in Rumänisch gelesen. Inbrünstig hatten sich die meisten Gläubigen bekreuzigt und Kerzen angezündet. Das Frohe der Osterbotschaft hatte Augoustinos auch mit vollen Händen in Form eines Regens weißer Blüten über die Gläubigen gebracht. Alles das hatten die Sänger rund um den Lektor mit ihren ernsten liturgischen Gesängen begleitet.

Doch nun hieß es Feiern, mit Speis und Trank im Kirchhof. Die Kinder hüpften fröhlich zu den Takten griechischer Musik. Und Erzpriester Radu Constantin Miron steckte eine ganze Reihe Gratulationen ein. Der Metropolit hatte ihn zum Ausklang des Gottesdienstes für seinen aktuellen ökumenischen Einsatz gelobt: Miron war gerade als Vertreter der Orthodoxen Kirche Deutschlands vom Evangelischen Kirchentag in Hamburg zurückgekehrt.

Im Gottesdienst hatte der Brühler Pfarrer die Osterbotschaft des orthodoxen Patriarchen Bartholomäus verlesen. Die Auferstehung Jesu sei auch für die heutige Gesellschaft nicht als Märchen zu verstehen, sandte das Oberhaupt der Orthodoxen Grüße aus Istanbul an seine Gemeinden. "Jesus lebt mitten unter uns, vielleicht als Freund, als Bruder, als Arzt, das heißt als Spender jeglichen Lebens."

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