Dorfbegrünung in Ramersdorf Frühere Maikönige dekorieren den Dorfplatz

RAMERSDORF · Auf dem Dorfplatz war einiges los am Samstagmittag: Während die Junggesellen ihre Eierkrone aufhängten, betätigte sich der Vorstand des Vereins der ehemaligen Maikönige gärtnerisch.

 Die früheren Maikönigs haben mit angepackt, um den Ramersdorfer Dorfplatz schöner zu gestalten.

Die früheren Maikönigs haben mit angepackt, um den Ramersdorfer Dorfplatz schöner zu gestalten.

Foto: Max Malsch

Thomas Fricke, Karl Heinz Richarz und Robert Vallone setzten Fleißige Lieschen, Petunien, Männertreu, Goldlack und andere Blumen in den Erdboden – an der Stelle, an der bis vor Kurzem noch eine Linde stand.

Der Verein hatte zur Fällung des Baumes einen Bürgerantrag bei der Bezirksvertretung Beuel eingereicht. „Sie hat viel Fläche verschattet“, sagte Richarz. Außerdem wird auf dem Platz seit jeher der Dorf-Maibaum aufgestellt und man bringt dort in der Adventszeit den Weihnachtsbaum an. Die Linde, eine von fünf dort, habe dazu immer „in Konfrontation gestanden“.

Gegen die Fällung hatte sich Widerstand von Unbekannt geregt, teils mit „schweren Geschützen“, sagte Fricke. Deshalb hatten die Maikönige die anderen Ortsvereine mit ins Boot geholt und sich auch die Zustimmung der Anwohner eingeholt. Weiterhin gab es einen Ortstermin, bei dem keine Beschwerden aufkamen. Nicht, weil die Kritiker inzwischen umgestimmt worden waren. „Wenn sich jemand anonym beklagt, kann man ihn schlecht zu einer Ortsbegehung einladen“, so Fricke.

Die Alternative zur Fällung wäre die Versetzung der Bodenhülse gewesen, die Mai- und Weihnachtsbaum aufnimmt. Das wäre aber für die Stadt die teurere Variante gewesen. Und so fiel der Baum, machte Platz für ein Zierpflanzenbeet. Die Stadt lockerte den Boden auf, die ehemaligen Maikönige kauften die Blumen und pflanzten sie selber ein. Richarz dankte dem Gartenbaugeschäft Kissener, das dem Verein im Preis entgegen gekommen war. „Jetzt haben wir auch wieder den freien Blick auf die Eierkrone“, stellte er zufrieden fest. Die wird traditionell am Pfingstwochenende aufgehängt und bleibt bis in den Herbst hängen. Rund 3000 ausgeblasene Eier habe man dafür verwendet, sagte Andi Fricke vom Ramersdorfer Junggesellenverein, dem auch der Verein der ehemaligen Maikönige angehört.

Die Ramersdorfer hatten dafür entweder Eier gespendet oder Geld, von dem man welche kaufen konnte. Der JGV bereitet sich jetzt auf sein Maifest vor. Am Freitag, 20. Mai, geht es um 19 Uhr mit einer Party im Festzelt auf dem Parkplatz am U-Bahnhof los. Mit dem Dämmerschoppen ab 18 Uhr geht es am Samstag weiter, Live-Musik kommt von der Band „Cavy Basement“, die von ehemaligen Junggesellen gegründet wurde. Der Umzug leitet am nächsten Sonntag, 22. Mai, den Höhepunkt des Maifestes ein. Ab 13.30 Uhr ziehen die Junggesellen vom Zelt zum Ramersdorfer Dorfplatz, unterwegs holen sie das alte und das neue Königspaar ab, letztere werden um 15 Uhr auf dem Platz gekrönt. Um 16 Uhr beginnt der Maiball wiederum im Festzelt.

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