Partnerstadt Mirecourt Gegen das Vergessen

BEUEL · Weil vor 50 Jahren die Glockenrückführung von Mirecourt nach Beuel die Städtepartnerschaft mit der kleinen französischen Vogesenstadt ausgelöst hat, bietet das Heimatmuseum Beuel derzeit eine Ausstellung zur Geschichte und Entwicklung dieser Freundschaft an.

 Museumsleiter Hans Lennarz zeigt ein Geschenk der Stadt Mirecourt anlässlich des Glockentauschs.

Museumsleiter Hans Lennarz zeigt ein Geschenk der Stadt Mirecourt anlässlich des Glockentauschs.

Foto: Max Malsch

Museumsleiter Hans Lennarz und sein Team haben über Wochen Dokumente und alte Fotos zusammengetragen und zu einer interessanten und informativen Ausstellung geformt. Lennarz, der als damaliger junger Stadtverordneter von Beuel Zeitzeuge des historischen Glockentauschs zwischen Deutschland und Frankreich war, erinnert sich: "Es war für die damalige Zeit der Aussöhnung ein ganz besonderes Ereignis, an dem auch Bundeskanzler Konrad Adenauer teilgenommen hat."

Ziel der Ausstellung ist es laut Lennarz, dass die Bürger sich über die Partnerstadt informieren können und dass dadurch ihr Interesse am Austausch gesteigert wird. "Je mehr Zeit vergeht, desto mehr geraten die Anfänge dieser ungewöhnlichen Freundschaft in Vergessenheit. Und genau das wollen wir mit der Ausstellung verhindern", sagte der Museumsleiter.

Bilder, Daten und Fakten informieren über die 7000-Einwohner-Stadt an dem kleinen Fluss Madon. In einem zweiten Teil werden die drei bekannten Museen der Stadt vorgestellt: Es handelt sich dabei um das Geigenbau-, das Klöppelei-Handwerk- und das Mechanische Musikinstrumente-Museum.

Dann werden viele Fotos von Bürgerbegegnungen, den legendären Fahrradtouren von Beuel nach Mirecourt und vor allem vom Karnevalszug, den die Beueler 1994 nach der Weiberfastnachtssession in Mirecourt veranstaltet haben, gezeigt. Rund 550 Karnevalisten waren mit Pferden und Wagen für den Umzug durch die Vogesenstadt an den Madon gefahren - und das alles zu Ehren der damaligen Wäscherprinzessin Lucie I. (Claude), die als Französin in Beuel eine nachhaltige Regentschaft absolviert hatte.

Damit Beueler sich vor Ort selbst einen Eindruck von der Partnerstadt machen konnten, hatte das Heimatmuseum eine dreitägige Reise nach Mirecourt angeboten. 48 Beueler sind mitgefahren und erlebten drei spannende Tage unter Leitung des Mirecourt-Kenners Hans Lennarz.

Die Ausstellung im Heimatmuseum Beuel, Wagnergasse 2, ist noch bis Freitag, 29. Mai, geöffnet. Sie kann mittwochs, samstags und sonntags zwischen 15 und 18 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Sondertermine unter Tel. 0228/47 50 37.

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