Reinigungsaktion Geislarer Bürgerverein räumt auf

Geislar · Rund 20 Erwachsene mit Kinder säubern den Ort. Die Eltern schütteln den Kopf über die Müllansammlung auf dem Spielplatz.

„Die Begegnung in Geislar findet über die Vereine statt“, erklärte Johannes Rehner, der am Samstag mit seinem sechsjährigen Sohn Jakob an der Reinigungsaktion des Bürgervereins teilnahm. Vor etwa eineinhalb Jahren hat Familie Rehner ihren Neubau in Geislar bezogen, und der Vater möchte nun auch seinem Sohn durch sein bürgerschaftliches Engagement mit gutem Beispiel vorangehen.

Bereits nach zehn Minuten füllten sich die von Bonnorange gestellten Müllsäcke mit Unrat, der sich in den Gehölzen rund um den Spielplatz an der Abtstraße angesammelt hat. Vor allem auch als Vater einer zweijährigen Tochter ärgerte sich Rehner besonders über die überall achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen, die gerade für Kleinkinder eine echte Gefahr darstellen.

Rund 20 Erwachsene waren mit ihren Kindern dem Aufruf des Bürgervereins gefolgt, an der schon traditionellen Säuberungsaktion immer am ersten Samstag nach Karneval teilzunehmen. „Es geht darum, einfach mal mit offenen Augen durch den Ort zu gehen und auf die Achtlosigkeiten mancher Mitbürger aufmerksam zu machen“, beschreibt Thorsten Henseler vom Vorstand des Vereins das Anliegen, Geislar zu säubern.

Weniger achtlos als vielmehr kriminell zu bezeichnen sind allerdings die Mitbürger, die Matratzen, Autoreifen oder Fahrradrahmen in der Landschaft entsorgen. Bei den teilnehmenden Kindern wie dem vierjährigen Amadeus oder den Geschwistern Jakob und Johanna, die allesamt mit Müllsäcken, Handschuhen und Greifzangen ausgerüstet waren, weckte die gemeinschaftliche Suche und Entsorgung des Unrats durchaus Schatzsucherinstinkte.

Nachdenken über Umeltverschmutzung

Neben dem Spaß, mit den Eltern gemeinsam die verschmutzten Ecken des Ortes aufzuspüren, wurden sie auch dazu angeregt, über den eigenen Umgang mit Abfall nachzudenken. Es ist anzunehmen, dass die beteiligten Kinder in Zukunft weder ihr Bonbonpapier noch das benutzte Papiertaschentuch am Straßenrand entsorgen und vielleicht sogar ihre Spielkameraden dazu anhalten, ihre Abfälle bis zum nächsten Mülleimer bei sich zu halten.

Damit erfüllen sich auch die langfristig gesetzten Ziele des Bürgervereins, für den es nicht nur um Säuberung, sondern auch um Verantwortung für das gemeinsame Lebensumfeld geht. Nach etwa zweistündiger getaner Arbeit trafen sich die Teilnehmer im Vereinshaus bei wärmenden Getränken und belegten Brötchen. Dort erhielten sie auch ein kleines Dankeschön, nämlich Tütchen mit Wiesenblumensamen. Henseler erhofft sich davon, dass die Samen an vielen Stellen zum Blühen gebracht werden. Er will darauf aufmerksam machen, dass es immer weniger Nahrung für die Bienen gibt.

Wer Interesse hatte, konnte auch eine Bauanleitung für ein Bienenhotel mit nach Hause nehmen. Darüber haben sich bei der Aktion auch einige Neubürger untereinander bekanntgemacht, was auch zu den erklärten Absichten des Vereins gehört.

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